Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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ten werden <strong>und</strong> wie sich die daraus resultierenden Kosten zusammensetzen. Als<br />
Argumente kann auf die niedrigeren Kosten z.B. im Vergleich zu einer mehrstündigen<br />
ambulanten Betreuung <strong>und</strong> auf die höhere Lebensqualität des Tagesgastes hingewie-<br />
sen werden.<br />
Rahmenbedingungen einer effektiven Beratung<br />
Eine Erstberatung sollte in aller Regel direkt in der <strong>Tagespflege</strong> stattfinden <strong>und</strong> nur in<br />
Ausnahmefällen - z.B. bei einer kleinen überschaubaren Gesamteinrichtung - an eine<br />
zentrale Beratungsstelle delegiert werden. Letzteres bietet sich auch an, wenn es sich<br />
um ein spezielles Beratungsanliegen, wie z.B. ein längeres Entlastungsgespräch mit<br />
einem pflegenden Angehörigen handelt oder zu einem speziellen Thema Informationen<br />
benötigt werden, wie zur Hilfsmittelversorgung oder zur Wohnraumanpassung. Eine<br />
direkte Beratung ist wichtig für die Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> das Außenprofil der Tagespfle-<br />
ge. Ein weiterer Vorteil der direkten Beratung liegt darin, dass sich die Anfragenden<br />
gleichzeitig einen ersten Eindruck von der Atmosphäre <strong>und</strong> den Mitarbeiter/innen<br />
verschaffen können.<br />
<strong>Die</strong> Beratung sollte „aus einer Hand“, das heißt, von einer zuständigen Person, die in<br />
der Regel die Leitungskraft ist, durchgeführt werden. <strong>Die</strong>se Person muss sich für<br />
Gespräche aus dem laufenden Betrieb zurückziehen können <strong>und</strong> über einen Raum<br />
verfügen, in dem ungestört gesprochen werden kann. Bei Bedarf sollte ein Hausbesuch<br />
angeboten werden, der unter Umständen einen intimeren Rahmen abgibt, um persönli-<br />
che Probleme der pflegenden Angehörigen anzusprechen. Insbesondere bei dementen<br />
Gästen empfiehlt es sich in jedem Falle, im Rahmen eines Hausbesuchs mehr Informa-<br />
tionen über die häusliche Pflegesituation einzuholen. <strong>Die</strong>ser Besuch kann auch zu<br />
einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.<br />
Zur Durchführung von Beratung muss die Leitungsperson eventuell fehlende Teilkompe-<br />
tenzen, z.B. über Fortbildungen oder Literaturarbeit, „nachrüsten“. <strong>Die</strong> Stärken einer<br />
pflegerischen Leitung liegen meist in der Darstellung der pflegerischen Aspekte von<br />
<strong>Tagespflege</strong>. Dazu gehören z.B. die Aktivierung der Gäste oder der Umgang mit<br />
Dementen. Demgegenüber haben sozialpädagogische Leitungen ihren Schwerpunkt<br />
eher beim Casemanagement <strong>und</strong> bei der sozialrechtlichen Beratung. Wichtig sind ein<br />
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