Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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tarien abzeichnet. Der Diskussionsstand in den Modellen wird in der Folge bezogen auf<br />
die Anamnese, die Pflegeplanung <strong>und</strong> Pflegedokumentation zusammengefasst.<br />
Anamnese<br />
Einigkeit besteht darüber, dass eine detaillierte <strong>und</strong> vielseitige Anamnese notwendig<br />
ist, um sich in optimaler Weise auf die individuellen Ressourcen <strong>und</strong> Defizite der Gäste<br />
einzulassen. Zudem können durch die gezielte Sammlung von Informationen <strong>und</strong><br />
entsprechende Vorbereitungen Schwierigkeiten <strong>und</strong> Missstimmungen bei der Umstel-<br />
lung des Gastes auf den <strong>Tagespflege</strong>alltag vermieden werden. <strong>Die</strong> anfänglichen<br />
Gr<strong>und</strong>informationen müssen im Laufe des weiteren Kontaktes stets ergänzt <strong>und</strong> aktuali-<br />
siert werden. Folgende Daten sollten Gegenstand der Anamnese sein:<br />
• Soziodemographische Daten;<br />
• medizinische Gr<strong>und</strong>daten (internistische Diagnose <strong>und</strong> Medikamentenverord-nung,<br />
bei Demenzkranken empfiehlt sich eine neurologische Untersuchung);<br />
• pflegerische Informationen (körperlicher <strong>und</strong> psychischer Status, Defizite <strong>und</strong><br />
Ressourcen bezogen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Behand-<br />
lungspflegeplan);<br />
• Informationen zur häuslichen Pflege (Pflegepersonen, Ansprechpartner für Krisensi-<br />
tuationen, Betreuer, behandelnde Ärzte, professionelle Pflegeinstanzen);<br />
• Biographie (Lebenslauf mit früherer Berufstätigkeit, Familiensituation <strong>und</strong> prägen-<br />
den Ereignissen, (frühere) Hobbys, Eigenheiten, Vorlieben, Gewohnheiten) <strong>und</strong><br />
• Abklärung der Erwartungen des Gastes <strong>und</strong> der Angehörigen sowie gemeinsame<br />
Überlegungen hinsichtlich der Pflegeziele.<br />
Der biographischen Anamnese ist insbesondere bei Demenzkranken großes Gewicht<br />
beizumessen, die den Bezug zur Realität verloren haben <strong>und</strong> sich in ihrer eigenen<br />
inneren Welt bewegen. Biographische Informationen können Ansatzpunkte für Gesprä-<br />
che sein <strong>und</strong> das Verhalten der Demenzkranken verständlich machen. Das Einordnen-<br />
können, z.B. von Namen aus der Vergangenheit des Gastes, schafft eine Vertrauensba-<br />
sis zu den Mitarbeiter/innen, die für das weitere therapeutische Arbeiten wichtig ist. Um<br />
die biographischen Daten möglichst umfangreich zu eruieren, kann den Angehörigen<br />
zur Vorbereitung ein Fragebogen geschickt werden. Denn vor allem was die biographi-<br />
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