Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

Tabelle 6: Tagesgäste nach Pflegestufen im 1. Halbjahr 1997
Pflegestufe n v.H.
Pflegestufe 0/nicht pflegebedürftig 135 17,6
Pflegestufe I 223 29,0
Pflegestufe II 293 38,1
Pflegestufe III 118 15,3
Härtefälle 0 0,0
n = 769 100,0
Die Pflegebedürftigen der Pflegestufe II bilden mit 38,1 % den Schwerpunkt. Zusammen
mit den Gästen in Pflegestufe I ergeben sie zwei Drittel der Gäste.
4.3 Standort und Anbindung
Auch der Standort bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Nachfrage nach Tagespflege.
In groß- oder mittelstädtischen Gemeinden ist die Auslastung einer Tagespflege
offenbar mit weniger Problemen verbunden. Dort liegen die Tagespflegen mit einer
mittleren Auslastung von 71,7 % bzw. 74,5 % über dem allgemeinen Durchschnittswert
von 66,2 %. Demgegenüber erreichten Tagespflegen in ländlichen und kleinstädtischen
Gemeinden lediglich eine mittlere Auslastung von 56,2 %. Unabhängig davon, ob es
sich um ein städtisches oder eher ländlich strukturiertes Einzugsgebiet handelt, sollte
eine Tagespflege in zentraler Lage angesiedelt werden, etwa in einer Fußgängerzone
oder in einem Wohn- und Geschäftsviertel mit ausreichend ausgeprägter Infrastruktur.
Der Standort sollte das „normale Leben“ der Gäste und die Integration der Einrichtung
und ihrer Nutzer/innen in das Gemeinwesen unterstützen.
Bereits bei der Planung einer Tagespflege sollten die Auswirkungen der Anbindungs-
form auf deren Akzeptanz und die inhaltliche Arbeit berücksichtigt werden. In der Regel
wird die Tagespflege mit weiteren pflegerischen Angeboten verknüpft. Die Anbindungs-
formen sind sehr heterogen. Bislang konnte sich kein bestimmter Anbindungstypus für
die Tagespflege durchsetzen.
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