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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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an sie gestellten betriebswirtschaftlichen Anforderungen in sehr unterschiedlichem<br />

Ausmaße erfüllen.<br />

<strong>Die</strong> Auswertung überraschte durch die Spannbreite der Daten insbesondere bei den<br />

Sachkosten <strong>und</strong> den Fahrtkosten. Zumindest ein Teil der ausgewiesenen Extremwerte<br />

weist darauf hin, dass die Einrichtungen Zuordnungsfehler gemacht haben, die durch<br />

den Verzicht auf die Anwendung der Pflegebuchführungsverordnung begründet sein<br />

können. <strong>Die</strong>s schränkt gleichzeitig die Aussagekraft der ermittelten Daten ein.<br />

Ungeachtet dieser Probleme sind die erhobenen Daten jedoch dazu geeignet, eine<br />

Reihe verbreiteter Pauschalaussagen in Frage zu stellen. So konnte z.B. nachgewiesen<br />

werden, dass die Wirtschaftlichkeit einer <strong>Tagespflege</strong>einrichtung nicht automatisch mit<br />

steigender Platzzahl erhöht werden kann. Ebenso konnte gezeigt werden, dass ein<br />

hoher Auslastungsgrad keine Gewähr für eine hohe Wirtschaftlichkeit der <strong>Tagespflege</strong><br />

darstellt <strong>und</strong> dass andererseits auch Einrichtungen ohne Vollbelegung wirtschaftlich<br />

betrieben werden können. <strong>Die</strong> ausgewerteten Daten dokumentieren darüber hinaus,<br />

dass <strong>Tagespflege</strong>n weitgehend unabhängig von ihrer Anbindungsform wirtschaftlich zu<br />

betreiben sind.<br />

Im Hinblick auf die Ertragssituation der <strong>Tagespflege</strong> lassen die vorliegenden Ergeb-<br />

nisse die Schlussfolgerung zu, dass den Einrichtungen die Vereinbarung leistungsge-<br />

rechter Entgelte in unterschiedlichem Ausmaß gelungen ist. Hier heben sich die geron-<br />

topsychiatrischen <strong>Tagespflege</strong>n mit ihrem überdurchschnittlich hohen<br />

Personalkostenanteil ab, die eine bessere personelle Ausstattung gegenüber den<br />

Kostenträgern als besonderen Leistungstatbestand offensichtlich darstellen konnten.<br />

Hohe Kosten sind demnach nicht in jedem Fall gleichzusetzen mit Unwirtschaftlichkeit.<br />

Sie können auch das Abbild eines überdurchschnittlichen Leistungsangebotes sein.<br />

Deshalb ist in Pflegesatzverhandlungen eine detaillierte <strong>und</strong> lückenlose Beschreibung<br />

der angebotenen Leistungs- <strong>und</strong> Qualitätsstandards eine unverzichtbare Voraussetzung<br />

für die Vereinbarung leistungsgerechter Entgelte.<br />

<strong>Die</strong> Unzuverlässigkeit des erhobenen Datenmaterials sowie die kleine Zahl in die<br />

Erhebung einbezogener Einrichtungen sprechen dafür, dass die vorliegende<br />

betriebswirtschaftliche Auswertung nur als Einstieg in die Diskussion über Kosten-,<br />

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