Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

Kirchheim eine unverbindliche Schnupperzeit bewährt, nach der über den zukünftigen
Einsatz und ggf. die Art der Tätigkeit entschieden wird.
Den Freiwilligen entsprechend ihren individuellen Neigungen flexible Einsatzfelder zu
verschaffen, kann als Grundbedingung für eine motivierte Beteiligung gewertet werden.
Jeder soll, was den zeitlichen Rahmen und was die Art der Tätigkeit anbelangt, selbst
entscheiden können. Dazu werden vier Formen von Engagement zugelassen 55 :
• Soziale Beteiligung bzw. Mitwirkung in „Sozialzeitaktionen“: Dabei handelt es sich
um die Mitwirkung an themenbezogen Aktionen mit relativ geringem Zeitaufwand,
wie z.B. die Mitwirkung bei Festen.
• Assistenzdienste mit spezialisierten Teilaufgaben: Hier geht es um regelmäßige
Mitarbeit in der Tagespflege unter Anleitung der Fachkraft.
• Partizipation: Diese Form beinhaltet die „regelmäßige Mitwirkung bei Planungs- und
Entscheidungsprozessen, die Gestaltung von Ideen und Verfahren und die Mitbe-
stimmung an besonders dafür eingerichteten Anlässen“.
• Bürgerschaftliches Engagement in Projektarbeit: Es geht um eigenverantwortliches
Handeln im Hinblick auf zu initiierende Projekte, wie z.B. den Aufbau und Betrieb
einer Cafeteria.
Durch die konzeptionelle Offenheit der BETA-Modelle bezogen auf die Einsatz-
möglichkeiten der Freiwilligen entwickelt sich in der Tagespflege ein breites Spektrum
an Aktivitäten. Denn nicht mehr nur die Fachkräfte drücken entsprechend ihren Neigun-
gen dem Alltag in der Tagespflege ihren Stempel auf. Die Freiwilligen bringen zusätzlich
ihre Fähigkeiten und Hobbys in die Programmgestaltung ein und bereichern dadurch
das Angebotsspektrum. Es ergibt sich ein buntes Programm aus Gymnastik, Musizie-
ren und Singen, Töpfern, Nähen, Spielen, usw. Aber auch der Einsatz im Fahrdienst, im
Büro oder im hauswirtschaftlichen Bereich wird von einer Gruppe von Freiwilligen
nachgefragt.
Die Fortbildung und Anleitung der Freiwilligen findet direkt im laufenden Betrieb statt.
Vorbereitende Seminare oder Kurse werden von den Freiwilligen nicht gewünscht und
heim/Teck. S. 50.
55 a.a.O. Mayer & Steiner-Hummel 1998, S. 27/28.
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