Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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5. Der laufende Betrieb<br />
5.1 Beratung von Interessenten <strong>und</strong> Aufnahmeverfahren<br />
Beratung gehört ebenso wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit oder Vernetzung zu denjenigen<br />
unverzichtbaren Marketingfaktoren, ohne die eine zufrieden stellende Belegung <strong>und</strong><br />
damit letztlich ein wirtschaftlicher Betrieb von <strong>Tagespflege</strong>n kaum realisierbar sein wird.<br />
Nach den Erfahrungen im Modellprogramm wirkt sich die Qualität der Beratung auf die<br />
„Erfolgsquote“ bei den Aufnahmegesprächen aus. Bei der Beratung <strong>und</strong> beim Aufnah-<br />
meverfahren handelt es sich um einen sehr aufwendigen Arbeitsschritt, der mit nicht zu<br />
vernachlässigenden Personalkosten einhergeht. <strong>Die</strong>se können nicht gesondert berech-<br />
net werden, sondern müssen über die mit den Leistungsträgern vereinbarten Pflegesät-<br />
ze abgegolten werden. <strong>Die</strong> im Folgenden skizzierten Erfahrungswerte <strong>und</strong> Empfehlun-<br />
gen beziehen sich auf die Ausgangssituation <strong>und</strong> die Rahmenbedingungen der<br />
Beratung, auf die Beratungsinhalte <strong>und</strong> die Vertragsgestaltung.<br />
Ausgangssituation der Beratung<br />
<strong>Die</strong> meisten Beratungsgespräche werden nicht mit den zukünftigen Gästen, sondern mit<br />
den pflegenden Angehörigen geführt. <strong>Die</strong>se wenden sich mit einem sehr unter-<br />
schiedlichen Informationsstand an die Einrichtungen. Während manche sich gezielt nach<br />
den Preisen <strong>und</strong> dem Leistungsspektrum erk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> über Vergleichsangebote<br />
verfügen, kommen die meisten mit sehr diffusen Vorstellungen <strong>und</strong> starker Ver-<br />
unsicherung auf die Mitarbeiter/innen zu.<br />
<strong>Die</strong> Beratungsperson muss sich auf diese Unsicherheiten einstellen, die sich nicht nur<br />
auf fehlende Informationen über die Inhalte der <strong>Tagespflege</strong> gründen. Vielmehr sind sie<br />
oft auch Zeichen einer starken Überforderungssituation sowie mit der Pflege zusam-<br />
menhängender innerfamiliärer Konflikte. So werden die Anfragenden nicht selten von<br />
Gewissensbissen geplagt, den Angehörigen in eine Institution „abzuschieben“. Auch<br />
Meinungsverschiedenheiten zwischen verschiedenen Pflegepersonen erschweren es,<br />
den Überblick über geeignete Lösungswege zu bewahren.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Problemvielfalt pflegender Angehöriger ist ein geduldiges<br />
Zuhören wichtig, bei dem der Anfrager nicht sofort den Eindruck gewinnt, man wolle nur<br />
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