Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

Leistungen erbracht, darunter vor allem die Hilfe beim Toilettengang, die Hilfe bei der
Essensaufnahme und die Mobilisation 25 . Dabei schwankt die Zahl der erbrachten
Leistungen zwischen 2,7 und 13,4. Diese Schwankungen erklären sich nicht nur durch
den unterschiedlichen Pflegebedarf der Gäste, sondern deuten darauf hin, dass der
pflegerische Auftrag der Tagespflege von den Einrichtungen verschieden wahrgenom-
men wird. Dies bestätigen auch die Erfahrungen im Modellprogramm. Denn während
die Mehrzahl der Einrichtungen z.B. Vollbäder nur dann übernehmen, wenn Angehörige
oder ambulante Dienste nicht einbezogen sind, werben andere Träger offensiv damit,
diese Leistungen innerhalb der für die Tagespflege zu erbringenden Pflegevergütung
mit zu übernehmen.
Ein einheitliches Bild ergibt sich demgegenüber bei den behandlungspflegerischen
Leistungen. Mit Ausnahme der regelmäßigen Medikamentenversorgung fallen diese
Leistungen innerhalb des Gesamtspektrums kaum ins Gewicht. Als wichtigste Eck-
pfeiler des Leistungsspektrums werden neben der Grundpflege und der Mahl-
zeitenversorgung die Aktivierung und die Beschäftigungsangebote genannt. Im Bereich
der aktivierenden Pflege wurden in Gruppen- oder Einzelform im Durchschnitt vier
Maßnahmen pro Tag ermittelt 26 . An Beschäftigungsangeboten beteiligt sich ein Tages-
gast durchschnittlich 1,6 mal am Tag 27 .
Programmgestaltung
Aus den Erhebungen in den Modelleinrichtungen lassen sich vor allem über qualitative
Momente der Leistungserbringung Aussagen ableiten. Eine Analyse von Tages-
pflegeprogrammen ergab folgende typische Grundstruktur:
25 a.a.O. Sozialministerium Baden-Württemberg 1996. S. 59.
26 a.a.O. Sozialministerium Baden-Württemberg 1996. S. 65.
27 a.a.O. Sozialministerium Baden-Württemberg 1996. S. 67.
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