Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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Zielgruppen von Werbemaßnahmen<br />
Alter <strong>und</strong> Pflegebedürftigkeit werden von vielen Menschen so lange verdrängt, bis sie<br />
selbst oder Angehörige <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e betroffen sind. Das heißt, gezielte Informationen<br />
werden oft erst dann bewusst eingeholt, wenn schon ein akuter Handlungsbedarf<br />
eingetreten ist. In diesen Notsituationen wird sich ein Mensch zunächst an diejenige<br />
Einrichtung wenden, auf die er im Vorfeld bereits in irgendeiner Form aufmerksam<br />
geworden ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind nicht nur alte <strong>und</strong> pflegebedürftige Menschen eine<br />
potenzielle Zielgruppe von Marketingmaßnahmen, sondern prinzipiell kann von heute auf<br />
morgen jeder zu einem K<strong>und</strong>en werden. Mit Werbung <strong>und</strong> Gemeinwesenaktionen sollte<br />
sich eine <strong>Tagespflege</strong> deshalb in der Bevölkerung einen guten Ruf verschaffen.<br />
<strong>Die</strong> eigentlichen Zielgruppen sind die älteren Menschen selbst <strong>und</strong> ihre pflegenden<br />
Angehörigen. Werbeaktionen müssen dort ansetzen, wo man viele alte Menschen<br />
erreichen kann. Dazu gehören z.B. Arztpraxen, Apotheken, Begegnungsstätten usw. <strong>Die</strong><br />
Angehörigen sind maßgeblich an der Entscheidung über die einzubeziehenden Hilfen<br />
beteiligt. Um sie zu erreichen, kann das Thema Demenz ein geeigneter „Aufhänger“<br />
sein. So konnten verschiedene Modelleinrichtungen durch intensive Aufklärungsarbeit<br />
über demenzielle Erkrankungen die Belegung ihrer <strong>Tagespflege</strong>n steigern. Ziel der<br />
jeweiligen Informationskampagnen war es, dass die Begriffe „Demenz“ <strong>und</strong> „Tagespfle-<br />
ge“ in der Öffentlichkeit eng miteinander verknüpft wurden.<br />
<strong>Die</strong> Entscheidung älterer Menschen für eine <strong>Tagespflege</strong> wird neben den Angehörigen<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en auch von den Hausärzten beeinflusst. <strong>Die</strong> Ärzte sind in der Regel wenig<br />
über pflegerische Angebote informiert <strong>und</strong> müssen – auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> ihrer oft<br />
knappen Zeit – mit speziellen Maßnahmen angesprochen werden.<br />
Im professionellen Umfeld einer <strong>Tagespflege</strong> muss sehr breit um Akzeptanz geworben<br />
werden. Um zu einer zufrieden stellenden Auslastung zu gelangen, aber auch um eine<br />
koordinierte Versorgung der Gäste über die <strong>Tagespflege</strong> hinaus zu gewährleisten, ist<br />
die <strong>Tagespflege</strong> auf die Kooperation mit anderen Trägern ange-<br />
wiesen. Dabei kommt zunächst den ambulanten <strong>Die</strong>nsten in beiderlei Hinsicht eine<br />
übergeordnete Rolle zu. In der Praxis hat sich die Kooperation mit ambulanten Anbie-<br />
tern jedoch häufig als schwierig erwiesen. Denn neben der Angst, K<strong>und</strong>en an die<br />
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