Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

• Einrichtungsbezogene Einflussfaktoren
Einrichtungsbezogene Variablen beeinflussen vor allem den Schritt eines Kunden
von der Nachfrage zur tatsächlichen Inanspruchnahme. Hinweise auf die Akzeptanz
einer Tagespflege können aus den geplanten Strukturmerkmalen abgeleitet werden.
So ist z.B. bekannt, dass Tagespflegen, die an ambulante Dienste angegliedert wer-
den, in der Regel stärker belegt sind als heimangebundene Tagespflegen. Auch das
Image des Trägers in der Bevölkerung und bei potenziellen “Vermittlern” sowie die
Größe und Vielfalt der bisherigen Angebote sollten als Einflussfaktoren bei der Pla-
nung berücksichtigt werden.
Eine sorgfältige Bedarfsanalyse muss demnach über bloße Anhaltszahlen hinausgehen
und bestehende Barrieren zusätzlich einkalkulieren. Nach der Entscheidung eines
Trägers für die Errichtung einer Tagespflege müssen bei der Festlegung der Platzzahl
auch die räumlichen Verhältnisse und Erwägungen hinsichtlich einer wirtschaftlichen
Einrichtungsgröße berücksichtigt werden. Die Entwicklung der Platzzahlen im Modell-
programm wird im Vergleich zweier Erhebungen vor und nach der Pflegeversicherung
deutlich:
Tabelle 5: Platzzahlen im Jahresvergleich 1994 und 1997
Platzzahl 1994 1997
n v.H. n v.H.
unter 5 Plätze 1 4,2 1 1,8
5 bis unter 10 Plätze 1 4,2 9 15,8
10 bis unter 15 Plätze 19 79,2 32 56,1
15 bis unter 20 Plätze 3 12,5 12 21,1
20 bis unter 25 Plätze 0 0,0 2 3,5
25 und mehr Plätze 0 0,0 1 1,8
Anzahl Einrichtungen n = 24 100,0 57 100,0
arithmetisches Mittel m = 12 12,7
Auch wenn sich bezogen auf den Durchschnitt seit 1994 wenig verändert hat (12,0 /
12,7), hat doch die Spannweite der Platzzahlen zugenommen. 1994 verfügten 60 % der
Einrichtungen über 12 Plätze. Fast 80 % der Tagespflegen unterhielten zwischen 10 und
14 Plätze. 1997 liegt immer noch über die Hälfte der Einrichtungen in dieser Kategorie.
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