Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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sind zeitlich schwer zu organisieren. „Am Anfang haben wir dran gedacht, man müsste<br />
so ein richtiges Seminar machen für Interessierte an der Freiwilligen-Mitarbeit, aber das<br />
lässt sich so nicht bündeln. Wenn jemandem das in den Kopf kommt, er möchte sich<br />
gerne engagieren, weil ihm die Decke auf den Kopf fällt, dann möchte er das gleich<br />
machen können. Und dann möchte er nicht zuerst eine große Theorie mitkriegen,<br />
sondern er möchte wirklich ins Eingemachte gehen“ (Leitungskraft einer <strong>Tagespflege</strong>).<br />
Um den Freiwilligen den Einstieg in das Bürgerschaftliche Engagement zu ebnen, muss<br />
es möglichst niedrigschwellige Einsatzmöglichkeiten geben. Der Gedanke, sich auf<br />
längere Zeit in einem festgelegten Umfang zu verpflichten, wirkt auf viele abschreckend.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden auch schriftliche Vereinbarungen in der Regel abgelehnt.<br />
Dennoch zeigt die Erfahrung, dass die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen sich durch<br />
eine hohe Verlässlichkeit auszeichnet, wenn diese mit ihrer Tätigkeit zufrieden sind. <strong>Die</strong><br />
Zufriedenheit wird z.B. dadurch gefördert, dass die Freiwilligen sich individuell einbrin-<br />
gen können, Möglichkeiten der Mitgestaltung <strong>und</strong> Freiräume haben sowie je nach<br />
individuellem Bedürfnis auch Verantwortung übernehmen können. Nur so wird das<br />
freiwillige Engagement auch als Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />
der Selbstverwirklichung aufgefasst. Ein partnerschaftlicher <strong>und</strong> fairer Umgang mit den<br />
Freiwilligen <strong>und</strong> die Herstellung einer guten „Chemie“ zu den Fachkräften ist ein weiterer<br />
Faktor für die Arbeitszufriedenheit. Dazu gehört auch die Akzeptanz kurzfristiger<br />
Ausfälle aus privaten Gründen. Denn die Freiwilligkeit gehört zu den Gr<strong>und</strong>bedingungen<br />
der Motivation.<br />
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt neben dem ideellen auch der materielle<br />
Nutzen des freiwilligen Engagements. <strong>Die</strong>s trifft zwar nicht für alle, aber für einen großen<br />
Teil der Freiwilligen zu. <strong>Die</strong> Aufwandsentschädigung von 10 DM stellt nach Einschät-<br />
zung der Modelle zudem eine größere Verbindlichkeit der Einsätze her. Über die<br />
Aufwandsentschädigung hinaus werden zu besonderen Anlässen, wie z.B. Geburtstag<br />
oder Weihnachten, Geschenke überreicht, oder die Freiwilligen werden zu Festen<br />
eingeladen. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, unentgeltlich an Fortbildungen des<br />
Trägers teilzunehmen oder bei der Gremienarbeit mit anderen Institutionen ihren<br />
Erfahrungshorizont zu erweitern.<br />
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