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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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anhaltszahlen wird eine positive Korrelation zwischen der Anzahl der Plätze <strong>und</strong> der Zahl<br />

der in der Pflege beschäftigten Mitarbeiter/innen hergestellt, was eine weitgehende<br />

Konstanz der Pflegepersonalkosten pro Platz zur Folge hat.<br />

Unter der Zielsetzung der Schaffung <strong>und</strong> Sicherung einer qualitativ hochwertigen Pflege<br />

ist eine derartige Vorgehensweise zu empfehlen. Eine ausreichende Anzahl an Mitar-<br />

beiter/innen bedeutet noch nicht per se Strukturqualität, gilt aber als ihre wesentliche<br />

Voraussetzung. Wie aus dem Beispiel der gerontopsychiatrischen <strong>Tagespflege</strong>n<br />

ableitbar ist, stehen höheren Personalkosten pro Platz auch höhere Pflegesätze gegen-<br />

über, wenn es gelingt, die höheren Personalmengen in Pflegesatzverhandlungen als<br />

Leistungsmerkmal der Einrichtungen darzustellen. Denn gemäß § 84 Abs. 1 SGB XI<br />

haben die Einrichtungen einen <strong>Anspruch</strong> auf leistungsgerechte Entgelte.<br />

In eingeschränktem Maße ist eine Fixkostendegression im Bereich der sonstigen<br />

Personaldienste möglich. Für die Bereiche Koch/Hauswirtschaftsleitung, sonstige<br />

Wirtschaftsdienste/Hausmeister <strong>und</strong> Leitung/Verwaltung waren z.B. im Saarland vor<br />

Einführung der Pflegeversicherung Personalanhaltszahlen von 1 : 60 bis 1 : 80 üblich.<br />

Das heißt, dass eine Erhöhung der Platzzahl für diese Bereiche keinen finanziellen<br />

Mehraufwand erzeugt, was faktisch einer Reduzierung der Personalkosten pro Platz<br />

gleichkommt.<br />

Für die Bereiche Reinigungs- <strong>und</strong> Küchenpersonal (Hilfen) können nach saarlän-<br />

dischem Muster Personalanhaltszahlen von 1 : 12 bis 1 : 20 als realistisch angesehen<br />

werden, so dass bei den in die Erhebung einbezogenen Einrichtungen eine Erhöhung<br />

der Platzzahl auch eine Erhöhung des dortigen Personalbestandes zur Folge hätte.<br />

Inwieweit dennoch eine Reduzierung der Gemeinkosten erreicht werden kann, ist davon<br />

abhängig, ob bzw. in welchem Umfang es gelingt, durch Synergieeffekte mit anderen<br />

Einrichtungen bzw. Einrichtungsteilen die „Teilbarkeit des Personals" zu erhöhen.<br />

<strong>Die</strong> Personalkosten pro Platz sind in der <strong>Tagespflege</strong> aus Sachsen auf Gr<strong>und</strong> der<br />

niedrigen Tariflöhne um ca. 35 % niedriger als der B<strong>und</strong>esdurchschnitt. <strong>Die</strong>sen geringe-<br />

ren Personalkosten stehen jedoch auch entsprechend niedrigere Pflegesätze gegen-<br />

über, so dass die geringen Tariflöhne keine höhere Wirtschaftlichkeit bedingen. Auffällig<br />

ist, dass diese Einrichtung einerseits mit die geringsten Personalkosten pro Platz<br />

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