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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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arrierefrei ausgebaut sein <strong>und</strong> ausreichend Möglichkeiten zum (R<strong>und</strong>-)Laufen bieten.<br />

Ein schöner Garten ist gerade für demente Gäste eine wichtige Ergänzung des Ange-<br />

botsspektrums (vgl. Kapitel 4.4). Der Garten sollte möglichst unkompliziert, z.B. über<br />

eine Terrasse, erreichbar sein.<br />

Neben der Raumplanung ist auch der Ausstattung der Räume große Bedeutung<br />

beizumessen. Eine angenehme Atmosphäre kann nicht zu unterschätzende thera-<br />

peutische Effekte erzielen <strong>und</strong> Angstzustände reduzieren. Dazu sollten die Räume mit<br />

fre<strong>und</strong>lichen Farben gestrichen <strong>und</strong> mit schönen alten Möbeln <strong>und</strong> Pflanzen ausgestattet<br />

werden. <strong>Die</strong> Räume <strong>und</strong> Wände dürfen jedoch nicht mit zu vielen Gegenständen über-<br />

frachtet werden, damit sie für die Gäste überschaubar bleiben <strong>und</strong> keine Reizüberflu-<br />

tung stattfindet. Als wichtig hat sich auch eine helle Beleuchtung erwiesen, die in den<br />

Räumen eine für Demenzkranke verwirrende Schattenbildung verhindert. Nach den<br />

Erfahrungen aus einem Hamburger Modellversuch geht man von einer idealen Helligkeit<br />

von 500 Lux in Augenhöhe aus 39 .<br />

<strong>Die</strong> Modelltagespflegen sind häufig in Neubauten untergebracht, in denen der Träger<br />

seine Vorstellungen zum Raumkonzept umsetzen kann. Es hat sich jedoch gezeigt, dass<br />

die Anmietung eines Wohnhauses für Demenzkranke unter Umständen geeigneter sein<br />

kann, lassen sich doch eher Anknüpfungspunkte zu den persönlichen Biographien der<br />

Gäste finden. <strong>Die</strong> <strong>Tagespflege</strong> sollte zwar zentral, aber nicht an einer belebten großen<br />

Verkehrsstraße liegen.<br />

Personalkonzept<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der betreuungsintensiven Zielgruppe sind gerontopsychiatrische Tages-pfle-<br />

gen auf mehr Personal angewiesen. In der Regel kommt eine Fachkraft auf drei Gäste.<br />

Damit liegen sie mit ihrem Personalschlüssel über dem Durchschnitt, der 1997 für alle<br />

Einrichtungen 1 : 4,5 betrug. Der personelle Mehrbedarf hängt nach Auskunft der<br />

Modellbeteiligten damit zusammen, dass bei Demenzkranken stets mindestens zwei<br />

Fachkräfte gleichzeitig präsent sein müssen. Denn die Versorgung gerontopsychi-<br />

atrisch Erkrankter ist aus verschiedenen Gründen zeitaufwendiger:<br />

39 Wojnar, Jan 1998. <strong>Die</strong> gerontopsychiatrische Versorgung im Pflegeheim. In: ISO-Institut für Sozialfor-<br />

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