Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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Graphik 2: Aufteilung des Entgeltes (einheitlicher Pflegesatz) 18% 4% 78% pflegebedingte Aufwendungen Hotelkosten Investitionskosten Bei den abgestuften Pflegesätzen entfallen durchschnittlich 70 % des Pflegesatzes auf n=23 die pflegebedingten Aufwendungen. Im Einzelnen wurden folgende Werte ermittelt: Tabelle 11: Durchschnittswerte bei abgestuftem Pflegesatz in DM (1997) Pflegestufen Entgelt pflegebedingte Aufwendungen Pflegestufe I 83,15 54,43 Pflegestufe II 97,94 67,69 Pflegestufe III 114,01 82,13 Anzahl Einrichtungen n = 32 Nähere Erläuterungen zu den Kosten und Erträgen von Tagespflegeeinrichtungen finden sich in Kapitel 7. 4.9 Besondere Anforderungen in der Anlaufphase Eine Tagespflege benötigt in der Regel ein bis zwei Jahre Zeit, bis sie sich am Pfle- gemarkt etabliert hat. Dabei kann die Anlaufphase durch günstige Ausgangsvoraus- setzungen, wie z.B. die Anbindung an einen ambulanten Dienst, oder durch vorberei- tende Öffentlichkeitsarbeit verkürzt werden. Dennoch müssen sich alle Anbieter inhaltlich und finanziell auf eine mehr oder minder lange Phase mit niedriger Anfangsbe- 51
legung einstellen. Der Betrieb sollte auch mit ein bis zwei Gästen aufgenommen werden. Für die Eröff- nung eine Mindestzahl von z.B. fünf bis sechs Anmeldungen vorauszusetzen, ist zwar vom wirtschaftlichen Standpunkt angeraten, geht jedoch an der Realität der meisten Einrichtungen vorbei. Eine solche Vorgehensweise ist nach Auffassung vieler Modell- vertreter/innen „der sicherste Weg, eine Tagespflege überhaupt nicht in Betrieb zu nehmen“. Eine schrittweise Belegung kann sogar Vorteile bieten. So kann sich das Personal nach und nach an das Arbeitsfeld gewöhnen und die ersten Gäste sehr individuell betreuen. Durch die kleine Gruppe bieten sich zudem stärkere Betei- ligungsmöglichkeiten. Die Gäste können den Mitarbeiter/innen, z.B. bei letzten Ein- richtungs- und Ausstattungsfragen, beratend zur Hand gehen, Programminhalte können gemeinsam entwickelt und mit Leben gefüllt werden. Wenn auch bei niedriger Belegung ausreichend (Fach-)Personal vorgehalten wird, wird in der Anlaufphase ein regelmäßiges Defizit erwirtschaftet. Dabei versuchen die meisten Modelle, entsprechend der Belegungsentwicklung auch das Team erst nach und nach zu komplettieren. Dazu wird z.B. zunächst nur eine Fachkraft eingestellt, die durch Aushilfen unterstützt wird. Eine andere Möglichkeit wäre, die Mitarbeiter/innen zunächst als Teilzeitkräfte anzustellen und ihre Arbeitszeit im Laufe der Anlaufphase sukzessive zu erhöhen. Ein Teil der Modelle besteht auf der Notwendigkeit, direkt mindestens zwei Fachkraftstellen zu besetzen, damit wichtige Leitungsfunktionen, wie die Beratung der Angehörigen, die Öffentlichkeitsarbeit und die Kontaktpflege mit den Multiplikatoren, nicht durch die Betreuungsarbeit ins Hintertreffen geraten. Nur so könne die Anlaufzeit auf ein „erträgliches Maß“ verkürzt werden. Zur Etablierung einer Tagespflege ist viel Geduld und Durchhaltevermögen der Träger erforderlich. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass eine Tagespflege nur dann von der Anlaufphase in einen erfolgreichen Betrieb übergehen kann, wenn sie nicht “nebenbei” betrieben, sondern in den Vordergrund der Bemühungen gestellt wird. Damit tun sich vor allem gegliederte Pflegeeinrichtungen schwer, die Tagespflege in Kombination mit Dauerpflege und ggf. weiteren Bausteinen anbieten. Hier sind z.B. folgende Fehler zu beobachten: 52
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Kostenart Verwaltungsbedarf Steuern
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