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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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gem Angebot werden von den Nutzer/innen stärker nachgefragt, was letztlich auch den<br />

wirtschaftlichen Eigeninteressen der Träger entgegenkommt.<br />

Im Rahmen dieses Berichts soll nicht ausführlich auf Fehler <strong>und</strong> Mängel in den Modellta-<br />

gespflegen eingegangen werden. Im Folgenden werden einzelne Beispiele exempla-<br />

risch skizziert:<br />

• Zu Beginn wird die Bedeutung der Planungsphase unterschätzt. Es findet keine<br />

Bedarfsplanung statt, Vorgespräche mit internen oder externen Vermittlern sowie<br />

Öffentlichkeitsarbeit werden vernachlässigt. Verhandlungen mit den Kostenträgern<br />

werden zu spät in die Wege geleitet, so dass potenzielle K<strong>und</strong>en im Unklaren über<br />

ihren finanziellen Aufwand bleiben.<br />

• Der Standort der <strong>Tagespflege</strong> ist abgelegen, <strong>und</strong> das Raumkonzept wird einem<br />

fachfremden Architekten überantwortet. Es finden keine vorbereitenden Besuche<br />

oder Hospitationen in anderen <strong>Tagespflege</strong>n statt. <strong>Die</strong> Konzeption ist nicht das Re-<br />

sultat intensiver Beschäftigung mit den zukünftigen Inhalten der <strong>Tagespflege</strong>, sondern<br />

dient primär strategischen Zwecken, z.B. als Vorlage für die Kostenträger.<br />

• Bestehende Hemmschwellen potenzieller Gäste werden gerade bei heimangebun-<br />

denen <strong>Tagespflege</strong>n unterschätzt. Damit wird die Chance vertan, sie von vornherein<br />

mit gezielten Maßnahmen zu senken.<br />

• Das vorgesehene Personal wird nicht auf Gr<strong>und</strong> einer speziellen Qualifikation für die<br />

<strong>Tagespflege</strong> ausgewählt, sondern aus anderen Gründen innerhalb eines Trägers<br />

verschoben. Es wird zu wenig Wert auf gerontopsychiatrische Zusatzqualifikationen<br />

gelegt. <strong>Die</strong> Leitungskraft wird trotz Bedarf nicht nachgeschult <strong>und</strong> unterliegt dem in-<br />

haltlichen Diktat der Gesamtleitung.<br />

• In der Anlaufphase wird die <strong>Tagespflege</strong> von anderen Bereichen des Hauses mit<br />

versorgt, Anfragende <strong>und</strong> Gäste haben keine festen Ansprechpersonen.<br />

• <strong>Die</strong> Gäste werden nur „versorgt“, aktivierende <strong>und</strong> mobilisierende Elemente kommen<br />

zu kurz. Um den Arbeitsaufwand gering zu halten, wird die Mittagsruhe ausgedehnt.<br />

Das Programm wird nicht nach Fähigkeiten oder Neigungen differenziert, sondern<br />

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