09.02.2013 Aufrufe

Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

schen Daten anbelangt, sind spontane Antworten erfahrungsgemäß lückenhaft <strong>und</strong><br />

müssten ansonsten in weiteren Gesprächen aufwendig ergänzt werden.<br />

Pflegeplanung<br />

Eine ausführliche schriftliche Pflegeplanung wird nur von einem Teil der Modell-<br />

einrichtungen durchgeführt. <strong>Die</strong> meisten formulieren die Pflegeziele nur im Hinblick auf<br />

den körperlichen Hilfebedarf individuell. Darüber hinausgehende Zielsetzungen sind<br />

eher allgemein gehalten <strong>und</strong> lauten z.B. “die Fähigkeiten erhalten” „ein positives Le-<br />

bensgefühl vermitteln“ oder “die häusliche Situation stabilisieren”. <strong>Die</strong>s heißt jedoch<br />

nicht, dass die im Rahmen der Anamnese erhobenen Daten keine Auswirkungen auf<br />

die spätere Betreuung der Gäste haben. Sie bilden den Hintergr<strong>und</strong> für besondere<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten im Wochenprogramm. <strong>Die</strong> mit diesen Akzenten beabsich-<br />

tigten Zielsetzungen werden jedoch in der Regel nicht verschriftet <strong>und</strong> eher in informeller<br />

Weise gesetzt. <strong>Die</strong>s kann nach Aussagen der Modellbeteiligten gelingen, weil es sich<br />

bei den <strong>Tagespflege</strong>n um kleine überschaubare Einheiten handelt.<br />

Bei der Zielüberprüfung stellt sich das Problem, dass viele Leistungen der sozialen<br />

Betreuung nur schwer abzugrenzen sind <strong>und</strong> dann auch in ihren Effekten nicht isoliert<br />

beobachtet werden können. <strong>Die</strong>s wäre aber hilfreich, um gezielter auf das Befinden der<br />

Gäste einzuwirken. Das pflegerische <strong>und</strong> betreuerische Handeln kann häufig nur als<br />

Komplex in seinen Auswirkungen überprüft werden. Bei gerontopsychiatrisch erkrankten<br />

Gästen hat es sich zudem als schwierig erwiesen, ihre Stimmungen <strong>und</strong> Befindlichkei-<br />

ten ursächlich auf bestimmte Maßnahmen zurückzuführen. Ist z.B. jemand fröhlich,<br />

depressiv oder aggressiv auf Gr<strong>und</strong> einer Gedächtnisübung oder spielen andere<br />

Faktoren, wie z.B. Gespräche mit anderen Gästen oder die individuelle Tagesform, eine<br />

übergeordnete Rolle?<br />

<strong>Die</strong> Pflegeplanung setzt meist nicht direkt nach der Aufnahme, sondern erst nach<br />

einigen Besuchswochen ein, wenn die Mitarbeiter/innen den Gast kennen gelernt haben<br />

<strong>und</strong> genügend (biographische) Informationen vorliegen.<br />

Pflegedokumentation<br />

Pflegerische Verrichtungen, wie z.B. die Medikamentenverabreichung, das Baden, der<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!