Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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Neben einem Fortbildungsbedarf bei den Mitarbeiter/innen ist auf den Mangel allgemein<br />
handhabbarer Instrumentarien zu verweisen. Das Gerontopsychiatrische Zentrum in<br />
Münster hat ein Instrument zur Pflegeplanung vorgelegt, das als Diskussionsgr<strong>und</strong>lage<br />
dienen kann. Andere Modelle arbeiten derzeit daran, zumindest für die erbrachten<br />
pflegerischen Verrichtungen eine computergestützte Leistungsdokumentation mit<br />
Formulierungsvorgaben für die Mitarbeiter/innen zu entwickeln. Wie sich ein solches<br />
Instrument in der Praxis bewährt <strong>und</strong> ob es zu den erhofften Zeitersparnissen führt, bleibt<br />
abzuwarten. Auch die Deutsche Expertengruppe für Dementenbetreuung hat auf das<br />
Fehlen geeigneter Instrumente reagiert <strong>und</strong> für Demenzkranke einen Erfassungsbogen<br />
entwickelt („DEDI”), der die Veränderungen der kognitiven Funktionen, der Affektivität<br />
<strong>und</strong> des Verhaltens messbar machen soll. Der Bogen ist nicht auf <strong>Tagespflege</strong> be-<br />
schränkt <strong>und</strong> befindet sich derzeit in der Erprobungsphase. Der „DEDI” sowie Beispiele<br />
für Dokumentationsunterlagen der Modell-<br />
einrichtungen sind im Materialband aufgeführt (vgl. Kapitel 2).<br />
5.4 Versorgung mit ärztlichen <strong>und</strong> therapeutischen Leistungen<br />
Der Arztkontakt <strong>und</strong> die Kooperation mit therapeutischen Berufsgruppen gehören auf<br />
Gr<strong>und</strong> der Multimorbidität vieler Gäste zu den unverzichtbaren Aufgabenfeldern der<br />
<strong>Tagespflege</strong>. <strong>Die</strong> ärztliche Versorgung der Tagesgäste wird in der Regel von deren<br />
Haus- <strong>und</strong> Fachärzten geleistet. Auf Gr<strong>und</strong> der freien Arztwahl haben es die Mitarbei-<br />
ter/innen in der Regel mit mehreren Ärzten zu tun. Der Arztkontakt wird vor allem zur<br />
Verordnung von Medikamenten <strong>und</strong> zur Abklärung von Akutsituationen hergestellt.<br />
Insbesondere bei dementen Gästen ist zur Optimierung der Medikation neben dem<br />
Hausarzt auch ein regelmäßiger Kontakt mit einem gerontopsychiatrisch erfahrenen<br />
Neurologen oder Psychiater notwendig. Falls ein Arzt „Hausbesuche” in der Tagespfle-<br />
ge ablehnt, sollte bei Bedarf eine Begleitung in die Arztpraxis als besondere Service-<br />
leistung sichergestellt werden.<br />
Eine große Bedeutung kommt den Ärzten auch bei der therapeutischen Versorgung der<br />
Tagesgäste zu. An dieser Stelle ist zu unterscheiden zwischen aktivierenden <strong>und</strong><br />
mobilisierenden Leistungen, die im Rahmen des „normalen” Programmes durch die<br />
Mitarbeiter/innen der <strong>Tagespflege</strong> durchgeführt werden <strong>und</strong> ärztlich verordneten Heilmit-<br />
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