Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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<strong>Tagespflege</strong> zu verlieren, scheinen sich nach den Erfahrungen der Modelleinrichtungen<br />
zusätzlich inhaltliche Faktoren hemmend auszuwirken:<br />
• Zunächst sind es die Mitarbeiter/innen der ambulanten <strong>Die</strong>nste gewohnt, bei ihren<br />
pflegerischen Verrichtungen in der Regel auf sich alleine gestellt zu sein (“Einzel-<br />
kämpfertum”). Teamarbeit muss erst gelernt werden.<br />
• Durch Kooperation wird zudem die Arbeit stärker kontrollierbar. Pflegefehler oder<br />
z.B. Unzuverlässigkeit bei zeitlichen Absprachen werden transparenter.<br />
• Oft fällt es den Mitarbeiter/innen von ambulanten <strong>Die</strong>nsten auch vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
ihres eher somatisch geprägten Pflegeverständnisses schwer, das Aufgabenprofil<br />
<strong>und</strong> die Arbeitsweise der <strong>Tagespflege</strong>kolleg/innen nachzuvollziehen. Einzelne Mo-<br />
delle berichten, dass die Mitarbeiter/innen z.B. Probleme haben zu erkennen, wann<br />
bzw. bei welchen Personen die <strong>Tagespflege</strong> eine sinnvolle Ergänzung der ambulan-<br />
ten Pflege darstellt.<br />
Eine <strong>Tagespflege</strong> muss sich im Gemeinwesen vernetzen <strong>und</strong> mit den verschiedensten<br />
Instanzen kooperieren. Auch multifunktionelle Zentren sollten sich nicht nur auf eine<br />
interne Vernetzung beschränken, sondern - um eine “Gettoisierung” zu verhindern - sich<br />
für die Kooperation mit anderen Einrichtungen öffnen. Vernetzung kann dabei nicht als<br />
einseitige Vorteilnahme verstanden werden, sondern als gegenseitiges Geben <strong>und</strong><br />
Nehmen. Das heißt, es muss geklärt werden, was die einzelnen Partner von der Koope-<br />
ration profitieren können <strong>und</strong> die getroffenen Absprachen müssen eingehalten werden.<br />
Negativ wirkt sich z.B. aus, wenn die <strong>Tagespflege</strong> bestimmte Leistungen, wie z.B.<br />
Vollbäder, mit übernimmt <strong>und</strong> sich ambulante <strong>Die</strong>nste dadurch ausgeklammert fühlen.<br />
Auch wenn die zahlreichen Vernetzungsbemühungen nicht immer zu einer direkten<br />
Vermittlung von Tagesgästen führen, steigern sie dennoch den Bekanntheitsgrad der<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> wirken sich darüber letztlich positiv auf trägerübergreifende Abspra-<br />
chen <strong>und</strong> die Auslastung aus.<br />
Als Kooperationspartner bieten sich zunächst andere Pflegeanbieter an, wie z.B.<br />
ambulante <strong>Die</strong>nste, Betreute Wohnanlagen, Pflegeheime, Kurzzeitpflegeeinrichtungen<br />
usw. Wichtig ist darüber hinaus die Kontaktaufnahme zu Krankenhaussozialdiensten in<br />
Allgemeinkrankenhäusern, Psychiatrischen Kliniken, Fachkliniken für geriatrische<br />
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