Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

schlüssel. Dies heißt jedoch zugleich, dass hohe Anforderungen an die Pflegekräfte,
darunter insbesondere die Leitungskraft, gestellt werden, die das Fehlen anderer
Professionen kompensieren müssen. Vor diesem Hintergrund be-
steht gerade in der Tagespflege ein hoher Fortbildungsbedarf. Dabei sind für alle Mit-
arbeiter/innen Fortbildungen mit pflegerischen und betreuerischen Inhalten von Inte-
resse, die z.B. spezielle Pflegetechniken, den Umgang mit dementen Gästen oder
beschäftigungstherapeutische Maßnahmen zum Inhalt haben. Die Leitung benötigt
darüber hinaus besondere Kenntnisse, z.B. in den Bereichen Mitarbeiterführung,
Organisationsentwicklung, Gesprächsführung, sozialrechtliche Leistungsansprüche und
Gemeinwesenarbeit.
Aus folgender Tabelle ist zu entnehmen, welche Berufsgruppen im Einzelnen in den
Modelltagespflegen beschäftigt sind:
Tabelle 9: Berufsgruppen im Jahresvergleich 1994 und 1997
Vertretene Berufsgruppen 1994 1997
n v.H. VZstellen* n v.H. VZstellen*
Krankenschwester/-pfleger 10 43,5 1,1 24 48,0 0,9
Altenpfleger/in 20 87,0 1,5 45 90,0 1,6
Pflegehelfer/in 13 56,5 1,1 25 50,0 1,6
Krankengymnast/in 1 4,3 1,0 0 0,0 0,0
Logopäd/in 0 0,0 0,0 0 0,0 0,0
Ergotherapeut/in 5 21,7 0,8 7 14,0 0,7
Sozialarbeiter/in 7 30,4 0,8 13 26,0 0,6
Anzahl Nennungen
Anzahl Einrichtungen n =
56
23
* Vollzeitstellen pro Einrichtung im Durchschnitt
Beim Vergleich der beiden Erhebungen von 1994 und 1997 wird deutlich, dass die
Altenpflege ihren Stellenwert auch nach Einführung der Pflegeversicherung beibehalten
konnte. Im ersten Halbjahr 1997 sind in 90 % der Einrichtungen im Durchschnitt 1,6
Altenpflegestellen beschäftigt (1994: 87 %). Auch bezogen auf den Einsatz von Kran-
kenpflegepersonal gibt es seit 1994 keine weitreichenden Veränderungen. Nur etwa
jede zweite Einrichtung arbeitet 1997 mit Krankenschwestern (im Durchschnitt 0,9
Stellen). Das Verhältnis von Kranken- zu Altenpflege beträgt 1 : 3,1 (1994: 1 : 2,7).
108
50
43