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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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legung einstellen.<br />

Der Betrieb sollte auch mit ein bis zwei Gästen aufgenommen werden. Für die Eröff-<br />

nung eine Mindestzahl von z.B. fünf bis sechs Anmeldungen vorauszusetzen, ist zwar<br />

vom wirtschaftlichen Standpunkt angeraten, geht jedoch an der Realität der meisten<br />

Einrichtungen vorbei. Eine solche Vorgehensweise ist nach Auffassung vieler Modell-<br />

vertreter/innen „der sicherste Weg, eine <strong>Tagespflege</strong> überhaupt nicht in Betrieb zu<br />

nehmen“. Eine schrittweise Belegung kann sogar Vorteile bieten. So kann sich das<br />

Personal nach <strong>und</strong> nach an das Arbeitsfeld gewöhnen <strong>und</strong> die ersten Gäste sehr<br />

individuell betreuen. Durch die kleine Gruppe bieten sich zudem stärkere Betei-<br />

ligungsmöglichkeiten. <strong>Die</strong> Gäste können den Mitarbeiter/innen, z.B. bei letzten Ein-<br />

richtungs- <strong>und</strong> Ausstattungsfragen, beratend zur Hand gehen, Programminhalte können<br />

gemeinsam entwickelt <strong>und</strong> mit Leben gefüllt werden.<br />

Wenn auch bei niedriger Belegung ausreichend (Fach-)Personal vorgehalten wird, wird<br />

in der Anlaufphase ein regelmäßiges Defizit erwirtschaftet. Dabei versuchen die<br />

meisten Modelle, entsprechend der Belegungsentwicklung auch das Team erst nach<br />

<strong>und</strong> nach zu komplettieren. Dazu wird z.B. zunächst nur eine Fachkraft eingestellt, die<br />

durch Aushilfen unterstützt wird. Eine andere Möglichkeit wäre, die Mitarbeiter/innen<br />

zunächst als Teilzeitkräfte anzustellen <strong>und</strong> ihre Arbeitszeit im Laufe der Anlaufphase<br />

sukzessive zu erhöhen. Ein Teil der Modelle besteht auf der Notwendigkeit, direkt<br />

mindestens zwei Fachkraftstellen zu besetzen, damit wichtige Leitungsfunktionen, wie<br />

die Beratung der Angehörigen, die Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> die Kontaktpflege mit den<br />

Multiplikatoren, nicht durch die Betreuungsarbeit ins Hintertreffen geraten. Nur so könne<br />

die Anlaufzeit auf ein „erträgliches Maß“ verkürzt werden.<br />

Zur Etablierung einer <strong>Tagespflege</strong> ist viel Geduld <strong>und</strong> Durchhaltevermögen der Träger<br />

erforderlich. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass eine <strong>Tagespflege</strong> nur dann von der<br />

Anlaufphase in einen erfolgreichen Betrieb übergehen kann, wenn sie nicht “nebenbei”<br />

betrieben, sondern in den Vordergr<strong>und</strong> der Bemühungen gestellt wird. Damit tun sich<br />

vor allem gegliederte Pflegeeinrichtungen schwer, die <strong>Tagespflege</strong> in Kombination mit<br />

Dauerpflege <strong>und</strong> ggf. weiteren Bausteinen anbieten. Hier sind z.B. folgende Fehler zu<br />

beobachten:<br />

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