Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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<strong>und</strong> um das Selbstwertgefühl der Gäste zu steigern, sollten in regelmäßigen Abständen<br />
externe <strong>Die</strong>nstleistungen, z.B. von Frisören, Kosmetikerinnen oder Fußpflegerinnen, in<br />
den Räumen der <strong>Tagespflege</strong> angeboten werden.<br />
Zur inneren Orientierung der Gäste sollten die Aktivitäten in Form fester Rituale orga-<br />
nisiert werden. Bewährt hat sich z.B. die Einführung eines Morgenliedes, das täglich<br />
nach dem Frühstück gesungen wird. Allerdings hat es sich als nicht realistisch erwiesen,<br />
den Gästen eine rigide Tagesstruktur „überzustülpen“. Vielmehr muss ein flexibles<br />
Eingehen auf spezielle Anforderungen der Situation immer möglich sein. Dazu gehört<br />
z.B. die Erfahrung, dass Aktivitäten, die für die Gesamtgruppe geplant waren, nicht von<br />
allen Gästen angenommen werden <strong>und</strong> spontan Einzelbetreuungen oder Kleingruppen-<br />
arbeit erforderlich sein kann. Zur Unterstützung der Kreativität <strong>und</strong> um die Akzeptanz der<br />
Angebote zu gewährleisten, ist der Rückgriff auf biographische Erlebnisse <strong>und</strong> Ge-<br />
wohnheiten der Gäste unerlässlich. Auch aus diesem Gr<strong>und</strong> ist eine sorgfältige Anam-<br />
nese vor der Aufnahme eines Gastes notwendig (vgl. Kapitel 5.3).<br />
Versorgung mit ärztlichen <strong>und</strong> therapeutischen Leistungen<br />
Auch wenn die intensive Kooperation mit dem Haus- <strong>und</strong> Facharzt ein wesentliches<br />
Qualitätsmerkmal gerontopsychiatrischer <strong>Tagespflege</strong>n ist, wird sie nicht selten ver-<br />
nachlässigt. Dabei ist eine ausführliche Diagnostik somatischer <strong>und</strong> psychiatrischer<br />
Erkrankungen Gr<strong>und</strong>voraussetzung jeglicher Pflege- <strong>und</strong> Therapieplanung. Über die<br />
Diagnosestellung hinaus muss der Arzt kontinuierlich in die Hilfeplanung eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden. Denn gerade bei Demenzkranken ist es wichtig, die medizinischen <strong>und</strong> pflege-<br />
rischen Interventionen aufeinander abzustimmen, um Brüche innerhalb der Versorgung<br />
zu vermeiden. So kann z.B. das Pflegeteam die Auswirkungen einer neuen Medikation<br />
beobachten. <strong>Die</strong> Rückmeldungen sollten vom Arzt dazu genutzt werden, seine Maß-<br />
nahmen in optimaler Weise auf den Demenzkranken einzustellen.<br />
In Absprache mit dem behandelnden Hausarzt sollte ein gerontopsychiatrisch erfahrener<br />
Neurologe oder Psychiater eine Eingangsuntersuchung durchführen <strong>und</strong> die Gäste im<br />
Rahmen regelmäßiger Visiten in der <strong>Tagespflege</strong> weiter betreuen. Er kann auch<br />
Ansprechpartner für die pflegenden Angehörigen sein. Eine wichtige Funktion kommt<br />
diesem Arzt auch zu, wenn es um die Fortbildung <strong>und</strong> Fallsupervision für das Personal<br />
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