Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

chen Bedingungen und eine gezielte Vor- und Nachbereitung durch das Pflegepersonal
zu gewährleisten ist.
Damit Tagespflege und rehabilitative Leistungen nahtlos ineinander greifen können,
sind bestimmte Grundanforderungen zu erfüllen. Die Tagespflege ist für die Organisati-
on und Unterstützung der rehabilitativen Maßnahmen zuständig. Das heißt, die Mitarbei-
ter/innen sollten Rehapotentiale erkennen, die Durchführung der Maßnahmen organisie-
ren und die Gäste zu einer engagierten Teilnahme motivieren. Mit den Therapeuten
müssen regelmäßige Absprachen über Therapieziele und -wege erfolgen, damit die
Therapie nicht als isolierte Maßnahme in ihrer Wirkung verpufft. Im Idealfall nehmen die
Therapeuten an wöchentlichen Teamsitzungen oder Fallbesprechungen teil. Um den
Ablauf der Tagespflege nicht negativ zu beeinflussen, sollte sich die Therapie zudem
den gewohnten Ritualen der Gäste anpassen. Damit keine Ablenkungen und Störungen
auftreten, hat sich ein eigener Therapieraum bewährt, in dem Einzel- und Gruppenan-
gebote konzentriert durchgeführt werden können.
Nähere Informationen zur Therapie von Demenzkranken sind im Kapitel „Geronto-
psychiatrische Tagespflege” aufgeführt.
5.5 Fahrdienst
Die Bedeutung des Fahrdienstes resultiert aus der Erfahrung, dass für die zum Großteil
in ihrem Aktionsradius stark eingeschränkten Tagespflegegäste und deren Angehörige
die Selbstorganisation des Transportes eine hohe Zugangsschwelle darstellen kann.
Aber nicht nur das Vorhalten einer Transportmöglichkeit ist zu gewährleisten, sondern
der Fahrdienst muss bestimmte qualitative Mindeststandards einhalten:
• Insbesondere bei allein lebenden Gästen besteht der Fahrdienst nicht nur aus dem
bloßen Transport, sondern umfasst z.B. auch die Hilfe beim Verlassen der Wohnung,
beim Treppensteigen und beim Einsteigen in das Fahrzeug. Bei Bedarf müssen
auch kleinere Hilfestellungen beim Anziehen gegeben oder sicherheitsrelevante As-
pekte überprüft werden.
und Prävention 44. Berlin, Heidelberg. S. 11.
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