Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

keitsgrad von weniger als 100 % (94/90,4). Dies belegt, dass eine komplette Auslas-
tung keine Garantie für einen wirtschaftlichen Betrieb von Tagespflege-
einrichtungen ist. Umgekehrt muss eine Tagespflege nicht immer voll ausgelastet sein,
um wirtschaftlich betrieben zu werden. Dies wird besonders deutlich bei Einrichtung Nr.
7, die trotz des geringsten Auslastungsgrades von 66,9 % auf Grund ihrer besonderen
Konzeption (Bürgerschaftliches Engagement) einen der höchsten Wirtschaftlichkeits-
grade (126) erreichen konnte.
Die Gegenüberstellung der Platzzahlen und der Wirtschaftlichkeit bestätigt die bereits
formulierte Erkenntnis, wonach durch eine Erhöhung der Platzzahl nicht not-
wendigerweise eine Reduzierung der Kosten pro Platz erreicht werden kann (vgl.
Kapitel 7.2).
Tabelle 26: Platzzahl und Wirtschaftlichkeit
Einrichtung
Nr.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Platzzahl 12 15 12 35 20 15 12 16 25 12
Netto-Wirtschaftlichkeit
(%)
104,6 94,0 104,0 90,4 102,1 127,7 126,0 126,0 97,7 79,9
Aus dem Datenmaterial geht hervor, dass eine hohe Platzzahl nicht zwangsläufig eine
überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeit der Tagespflegeeinrichtung bedingt. Die beiden
Einrichtungen mit den höchsten Platzzahlen (35/25) weisen jeweils Wirtschaftlichkeits-
grade unter 100 % (90,4/97,7) auf. Von den vier Einrichtungen, die 12 Plätze vorhalten,
haben drei Einrichtungen einen Wirtschaftlichkeitsgrad von über 100 %
(104,6/104,0/126,0). Dies zeigt, dass auch kleinere Einheiten wirtschaftlich betrieben
werden können.
Auch hinsichtlich der Anbindungsform lassen sich mit dem vorliegenden Datenmaterial
keine präzisen Zusammenhänge nachweisen.
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