Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...
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ei den in Zusammenarbeit mit der Kommune veranstalteten „Würdigungstagen“.<br />
Hierbei geht es darum, dass das Gemeinwesen die anspruchsvolle Arbeit von pflegen-<br />
den Angehörigen wahrnimmt <strong>und</strong> wertschätzt. Zu den besonderen Pflegesituationen<br />
zählt vor allem die Pflege von Demenzkranken, zu der in breitem Rahmen Informations-<br />
veranstaltungen <strong>und</strong> Kurse angeboten werden. Parallel zu allen Veranstaltungen besteht<br />
das Angebot, in der betreffenden Zeit Betreuungsmöglichkeiten für die Pflegebedürfti-<br />
gen zu schaffen, sei es im Rahmen der <strong>Tagespflege</strong> oder durch ehrenamtlich gestützte<br />
häusliche Betreuungszeiten. <strong>Die</strong>s hat sich als wichtige Maßnahme zur Senkung von<br />
Hemmschwellen erwiesen.<br />
Bei der Angehörigenarbeit im weitreichenderen Sinne geht es nicht nur um isolierte, auf<br />
Pflegepersonen gerichtete Einzelmaßnahmen, sondern auch um einen Prozess der<br />
Organisationsentwicklung. Beabsichtigt ist letztlich die Integration der <strong>Tagespflege</strong> in<br />
das Gemeinwesen <strong>und</strong> ein partnerschaftliches Verständnis von Alter <strong>und</strong> Pflegebedürf-<br />
tigkeit. Nach diesem Selbstverständnis geht es um ein Teilen von Verantwortung für die<br />
Pflege. <strong>Die</strong> Mitarbeiter/innen der <strong>Tagespflege</strong> verstehen sich als Ansprechpartner/innen<br />
für alle fachlichen <strong>und</strong> menschlichen Probleme, die im Rahmen der häuslichen Pflege<br />
auftreten. Durch den partnerschaftlichen Umgang mit pflegenden Angehörigen <strong>und</strong> ein<br />
regelmäßiges Feedback kann die <strong>Tagespflege</strong> ihr Angebot optimaler auf die Bedürf-<br />
nisse der Klienten zuschneiden. Konsequentes Verfolgen dieser Zielsetzung bedeutet<br />
gleichzeitig eine Ablösung des traditionell einseitigen Berufsverständnisses <strong>und</strong> setzt<br />
deshalb eine intensive Vorbereitung <strong>und</strong> durchgängige Begleitung der Mitarbeiter/innen<br />
im Umsetzungsprozess voraus.<br />
5.7 Marktorientierung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Marketing ist in der Wohlfahrtspflege noch längst kein allgemein akzeptierter Begriff,<br />
suggeriert er doch für viele Vertreter von sozialen Unternehmen das vordringliche<br />
Streben nach Gewinn <strong>und</strong> Profit. Dabei bedeutet modernes Marketing lediglich, „dass<br />
das gesamte Erscheinungsbild eines Unternehmens mit seinen Produkten, mit seinem<br />
Auftreten in der Öffentlichkeit, dem Handeln seiner Mitarbeiter <strong>und</strong> seinem gesamten<br />
Geschäftsalltag aus einem Guss sein soll <strong>und</strong> dass diese Einheitlichkeit, diese Identität<br />
von einer Stelle aus koordiniert <strong>und</strong> gepflegt werden muss ... Und in Zeiten erhöhter<br />
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