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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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Immerhin ein Sechstel bietet dagegen unter 10 Plätze <strong>und</strong> über ein Viertel 15 Plätze <strong>und</strong><br />

mehr an.<br />

<strong>Die</strong> Konzentration der <strong>Tagespflege</strong>n in der Kategorie “10 bis unter 15 Plätze” im Jahr<br />

1994 deutet darauf hin, dass die Träger damals in diesen Platzzahlen einen optimalen<br />

Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeitserwägungen <strong>und</strong> Überlegungen hinsichtlich<br />

einer adäquaten Gruppengröße sahen. <strong>Die</strong> Ausdifferenzierung der Platzzahlen könnte<br />

ein Hinweis darauf sein, dass Wirtschaftlichkeitserwägungen 1997 wichtiger geworden<br />

sind. <strong>Die</strong>s gilt zum einen für die größeren Einheiten, in denen die familiäre Atmosphäre<br />

leiden kann. Aber auch kleinere Einheiten im Rahmen von Verb<strong>und</strong>lösungen haben<br />

zugenommen. <strong>Die</strong>se <strong>Tagespflege</strong>n sollen wirtschaftlicher geführt werden, indem ein<br />

„Personalpool“ für mehrere Bereiche innerhalb der Gesamteinrichtung zuständig ist.<br />

4.2 Zielgruppen<br />

Als wesentlicher Belegungsfaktor hat sich auch das Aufnahmeverfahren herauskristalli-<br />

siert. Mit Ausnahme der Gr<strong>und</strong>voraussetzung, dass die Gäste nicht bettlägerig sein<br />

dürfen, sollten keine detaillierteren Aufnahmekriterien formuliert werden. Denn im<br />

Modellprogramm hat sich eine Eingrenzung des Personenkreises lediglich bei den<br />

gerontopsychiatrischen <strong>Tagespflege</strong>n bewährt. Außerhalb dieser Gruppe werden eher<br />

solche Einrichtungen stärker nachgefragt, die sich möglichst flexibel gegenüber den<br />

Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen pflegender Angehöriger zeigen <strong>und</strong> ein offenes Aufnahme-<br />

verfahren als Ausdruck von „K<strong>und</strong>enorientierung“ verstehen. <strong>Die</strong>se Einrichtungen<br />

betonen ihren offenen Charakter <strong>und</strong> ermöglichen allen Anfragenden eine Probezeit,<br />

nach der über das weitere Vorgehen entschieden wird.<br />

Ein offenes Aufnahmeverfahren führt in der Regel zu einer starken Heterogenität inner-<br />

halb der Tagesgruppe. Dabei stellt sich vor allem das Problem, Demenzkranke zu<br />

integrieren. Demenzkranke im frühen <strong>und</strong> mittleren Stadium sind eine Haupt-<br />

nutzergruppe von <strong>Tagespflege</strong>einrichtungen. 1997 betreuten fast 93 % der Modelle<br />

Demente in ihrer <strong>Tagespflege</strong>. In der einzelnen Einrichtung lag ihr Anteil bei ca.<br />

60 %, was einem Zuwachs von 6 % im Vergleich zu einer Erhebung im Jahr 1994 ent-<br />

spricht.<br />

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