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Person und Glaube - Institut zur Förderung der Glaubenslehre

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128<br />

Kapitel 5<br />

Doch nicht die Totalität <strong>der</strong> geschöpflichen Hingabe würde<br />

diese Einmaligkeit begründen, da sie nur geschöpfliche Totalität,<br />

die Totalität eines Ich unter an<strong>der</strong>en sein kann. (Im Endlichen<br />

gibt es sowenig ein absolut größtes Geschenk, wie es eine<br />

absolut größte Zahl gibt. Mehr als voll mit sich identisch kann<br />

ein Seiendes nicht werden, doch das dieserart unüberbietbar mit<br />

sich Identisch[geworden]e bleibt ein prinzipiell nicht unüberbietbares<br />

Geschöpf.)<br />

Unter mehreren möglichen Selbsthingaben indessen kann<br />

eine als die Selbstgabe Gottes von Gott her gemeint sein (<strong>und</strong> dies<br />

folgerichtig dann nicht "hinter dem Rücken" des sich Hingebenden,<br />

son<strong>der</strong>n auch von ihm selber gewusst <strong>und</strong> bezeugt,<br />

auch von ihm her gemeint). Gott kann sich in unüberbietbarer<br />

Weise mit <strong>der</strong> Hingabe eines Geschöpfs (dialogisch) "identifizieren".<br />

314 Damit stehen wir wie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Frage nach dem<br />

wahren Messias. 315<br />

Dialogisch, doch gerade so nicht bloß metaphorisch. D. h., ist<br />

es um wirkliche Selbst-Mitteilung zu tun, dann muss auch diese<br />

personale "Identifikation" seins-wirklich sein. So sehr in je<strong>der</strong><br />

Gabe <strong>der</strong> Geber sich selbst gibt: hier müsste er selbst nicht bloß<br />

<strong>der</strong> Geber, son<strong>der</strong>n auch die Gabe sein. Das Was <strong>der</strong> Gabe:<br />

göttlich-menschlich, ihr Wer als solches: göttlich. 316 – Das "spezifisch<br />

christologische Geheimnis, das die Einmaligkeit [des<br />

Mittlers] (seine 'einmalige Einmaligkeit', wenn jede <strong>Person</strong> <strong>und</strong><br />

ihre Geschichte ihre Einmaligkeit hat) ausmacht," wäre dann so<br />

auszudrücken, dass <strong>der</strong> Logos-Bezug des Mittlers "nicht ein<br />

Verhältnis <strong>der</strong> Partizipation an einem ihm vorgegebenen<br />

An<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n sein Bezug zu sich selbst ist, dass dieses<br />

Selbst, <strong>der</strong> Sinn-selbst, freilich seinerseits Bezug auf den absoluten<br />

Ursprung ist, <strong>der</strong> biblisch 'Vater' heißt. An<strong>der</strong>s gesagt: Diese<br />

_______________<br />

314 Umgekehrt dürfte wohl ebenso deutlich sein, dass nur eine <strong>der</strong>art<br />

dialogische Christologie die Einzigkeit Jesu festhalten kann, ohne in<br />

Monstrositäten ("Jesus als <strong>der</strong> beste Schachspieler usw.") zu verfallen.<br />

315 Damit wird nicht etwa behauptet, Jesu Selbstverständnis müsse<br />

die dogmatische Gestalt <strong>der</strong> großen konziliaren Formeln, gar <strong>der</strong> hochscholastischen<br />

Theologie besessen haben. An<strong>der</strong>erseits sollte man die<br />

Überlegung nicht als einseitig "johanneisch" etikettieren. Sie hat sich<br />

transzendental- <strong>und</strong> personal-philosophisch ergeben – <strong>und</strong> findet, siehe<br />

(Anm. 297), sehr wohl auch bei den Synoptikern Anhalt).<br />

316 Das "als solches" ist nötig, weil an sich selbstverständlich eben das<br />

Was die Was-Bestimmung des Wer ist: Christus – <strong>der</strong> Herr ist gottmenschlich<br />

(ohne eines davon nur "halb-" zu sein). Der aber hier gottmenschlich<br />

ist, ist einer, nicht zwei, <strong>und</strong> dieser eine ist Gott-zu-Gott.

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