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Person und Glaube - Institut zur Förderung der Glaubenslehre

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Kapitel 7<br />

<strong>der</strong> Lesung von 1 Kor 11,23-25, son<strong>der</strong>n Christus ist "in <strong>der</strong><br />

<strong>Person</strong> des Priesters als Anwesen<strong>der</strong> gegenwärtig". 436<br />

Und diese Feier ist, wie das Konzil (SC 10) sagt, 437 "<strong>der</strong><br />

Gipfel, dem das Tun <strong>der</strong> Kirche zustrebt, <strong>und</strong> zugleich die<br />

Quelle, aus <strong>der</strong> all ihre Kraft strömt". Ecclesia de eucharistia – Die<br />

Kirche lebt von <strong>der</strong> Eucharistie, heißt Johannes Pauls II. Enzyklika<br />

vom April 2003. 438<br />

Das gilt auch, wenn die traditionell als Kerntext hierzu<br />

angeführten Sätze im ersten Brief an die Korinther (10,16f.) nicht<br />

auf die Eucharistie zu beziehen sind, son<strong>der</strong>n auf eine davon zu<br />

unterscheidende Agape. 439 Bis weit ins 12. Jh. hinein bezeichnet<br />

Christi Corpus mysticum die Eucharistie, ehe es zum Namen für<br />

die Kirche wird. Wichtig dabei ist, "mystisch" nicht im neuzeitlichen<br />

Sinn eines "rein geistigen" <strong>und</strong> "überdogmatischen"<br />

Einheitserfahrens zu lesen, son<strong>der</strong>n als "sakramental". 440<br />

Schon Hegel hat mit wachem Gespür die konfessionellen<br />

Differenzen an <strong>der</strong> Eucharistie aufgewiesen. 441 Für die enge<br />

Zuordnung des Weihepriestertums zu ihr führt Pieper zwei<br />

Argumente des Aquinaten an: 1. fasse sie alle Sakramente in sich<br />

zusammen; "von so hoher Würde, dass sie nicht vollzogen werden<br />

kann, es sei denn [...] in persona Christi", 442 während 2. in<br />

_______________<br />

436 A. a. O. 466; SC (Liturgiekonstitution) 7.<br />

437 SC 10.<br />

438 Historisch, sachlich, theologisch: Th. Schumacher, Kleiner<br />

Kommentar <strong>zur</strong> Feier <strong>der</strong> Eucharistie, München 2009.<br />

439 N. Baumert, Sorgen des Seelsorgers. Übersetzung <strong>und</strong> Auslegung<br />

des ersten Korintherbriefes, Würzburg 2007, 145-153.<br />

440 "Beide, Eucharistie <strong>und</strong> Kirche, sind <strong>der</strong> Leib Christi, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Leib<br />

Christi ist nur einer." H. de Lubac, Die Kirche, Einsiedeln 1967, 138; hier<br />

nach M. Schnei<strong>der</strong>, Das Sakrament <strong>der</strong> Eucharistie, Köln 2004, 138 f.<br />

441 Im katholischen Verständnis sieht er den Abfall zu magischer<br />

Verdinglichung. Werke (Anm. 52) 19, 537. – Vgl. Vorlesungen über die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Philosophie. Teil 4. Philosophie des Mittelalters <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

neueren Zeit (P. Garniron/W. Jaeschke), Hamburg 1986, 27: " ... so dass,<br />

wenn eine Maus eine Hostie gefressen hat, die Maus zu verehren ist <strong>und</strong><br />

ihre Exkremente". Über die Beschwerde des Kaplans <strong>der</strong> Hedwigskirche<br />

<strong>und</strong> Hegels Reaktion siehe: R. Haym, Hegel <strong>und</strong> seine Zeit (1857),<br />

Darmstadt 1962, 509-512 (sein Brief an den Minister befindet sich bis jetzt<br />

nicht in <strong>der</strong> Meinerschen Briefausgabe).<br />

442 A. a. O. 467 f.; ScG 4,c. 74 u. S.th. III, q. 82, a. 1.

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