Person und Glaube - Institut zur Förderung der Glaubenslehre
Person und Glaube - Institut zur Förderung der Glaubenslehre
Person und Glaube - Institut zur Förderung der Glaubenslehre
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Christologie – philosophisch? 133<br />
Diese innere "Räumlichkeit", in <strong>der</strong> eine <strong>Person</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Raum gibt, ermöglicht nun nicht bloß Schöpfung überhaupt –<br />
mit den Abständen zwischen göttlicher <strong>und</strong> geschöpflicher <strong>Person</strong>alität.<br />
In ihr gründet auch die Möglichkeit <strong>der</strong> absoluten<br />
Selbstaussage.<br />
Wort im Geiste<br />
Zu <strong>der</strong> aber steht noch ein Punkt <strong>zur</strong> Klärung an, auf den Karl<br />
Rahner immer wie<strong>der</strong> hingewiesen hat, nämlich die Frage nach<br />
<strong>der</strong> <strong>Person</strong> <strong>der</strong> Identifikation mit dem geschöpflichen Ja. Gegenüber<br />
scholastischen Thesen, dass jede <strong>der</strong> göttlichen <strong>Person</strong>en<br />
Mensch werden könne, hat Rahner darauf bestanden, dass dies<br />
allein dem Logos möglich sein könne. Die Einmaligkeit absoluter<br />
Erscheinung müssen wir nicht mehr eigens diskutieren,<br />
auch nicht die Unmöglichkeit, dass <strong>der</strong> Vater selbst das Bild<br />
sein/werden könnte. Aber wie steht es mit dem Geist? 330<br />
1. Es ist zuzugeben, dass im Ich-Du-Wir-Zugang die "qualitative"<br />
Differenz von Sohn <strong>und</strong> Geist zu wenig deutlich wird.<br />
Immerhin sei gleich hinzugefügt, dass das übliche Reden von<br />
ihm (<strong>und</strong> erst recht die Bild-Darstellungen [Anm. 215]) sie – zu<br />
seinem Schaden – unannehmbar übertreiben. Es sollte auch klar<br />
sein, dass keine Perspektive auf das Herzstück unseres <strong>Glaube</strong>ns<br />
für sich alle dessen Seiten ins Licht rücken kann. Also bedarf es<br />
stets ergänzen<strong>der</strong> Zugangserwägungen. Die aber schließen sich<br />
hier ungezwungen an, <strong>und</strong> zwar in einer Doppelbewegung.<br />
Zunächst ist bei dem Victoriner selbst, <strong>der</strong> uns die Augen für<br />
das Dreispiel <strong>der</strong> Liebe geöffnet hat, auch Erhellendes über den<br />
Unterschied <strong>der</strong> <strong>Person</strong>en zu lernen. Zwar wird <strong>der</strong> nicht in <strong>der</strong><br />
Dreier-Struktur als solcher sichtbar, sehr wohl aber aus ihren<br />
Ursprungverhältnissen <strong>und</strong> den möglichen Gr<strong>und</strong>gestalten von<br />
Liebe: 331<br />
Der Vater – ursprunglos – schenkt sich <strong>und</strong> alles Seinige dem<br />
Sohn. Der empfängt alles, auch das Schenken, <strong>und</strong> schenkt <strong>der</strong>-<br />
_______________<br />
dann würde die Antwort auf die Frage, was <strong>Person</strong>alität einfach hin sei,<br />
lauten: Gottes Dreieinigkeit. Diese wäre zwar nicht evident im Sinne <strong>der</strong><br />
Verstehbarkeit, da sie schlechthinniges Geheimnis ist, aber vertraut im<br />
Sinne <strong>der</strong> Wirklichkeit, da ihr Geheimnis den Ausdruck ihrer seligen<br />
Absolutheit selbst bildet."<br />
330 Zumal angesichts <strong>der</strong> bereits vorgelegten These seiner Inkarnation<br />
in Maria.<br />
331 Anm. 313, Buch V.