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Person und Glaube - Institut zur Förderung der Glaubenslehre

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Christologie – philosophisch? 131<br />

Haben wir somit das Bild-sein in Gott selbst zu denken,<br />

unbeschadet seiner Einzigkeit <strong>und</strong> Einheit (<strong>und</strong> dies zwar kaum<br />

"apriorisch", aber unumgänglich im Verstehen-wollen dessen,<br />

dass es uns gibt – o<strong>der</strong> besser: dass Er uns gibt), dann kann man<br />

nicht mehr einfach hin sagen, Gott o<strong>der</strong> auch nur <strong>der</strong> Vater habe<br />

kein Aussehen, 323 sehe nicht aus (so sehr er in sich uns unsichtbar<br />

bleibt – 1 Tim 6,16). – O<strong>der</strong> wäre hier nicht nur das Wie<br />

<strong>und</strong> Was <strong>der</strong> Zweiheit unnennbar, son<strong>der</strong>n auch diese selbst?<br />

Auf sie hin zu denken haben wir jedoch darum, weil uns<br />

Vielheit begegnet. Sie ruft einerseits nach ihrer Rückführung auf<br />

ursprüngliche Einheit; an<strong>der</strong>erseits wirft sie, <strong>und</strong> zwar gerade,<br />

sobald man sie nicht mehr schlicht dem Göttlichen als je schon<br />

gegenüberstehend ansetzt, die Frage nach <strong>der</strong> Bedingung <strong>der</strong><br />

Möglichkeit ihrer selbst auf. Darum genügt es nicht, den Schöpfer<br />

allein als Einheits-Prinzip des Vielen zu denken; auch dessen<br />

Vielheit muss in ihm gründen.<br />

Von <strong>der</strong> Schöpfung nun hat (hier muss gegenüber theologischem<br />

Vorhalt <strong>der</strong> Philosoph in Nebenrede theologisch argumentieren)<br />

das Vaticanum I. als glaubens-verbindlich gelehrt, sie<br />

sei dem Ausgriff natürlichen Denkens mitnichten entzogen,<br />

vielmehr gr<strong>und</strong>sätzlich mit Gewissheit erkennbar (DH 3026).<br />

Das verbinde ich jetzt mit <strong>der</strong> Auskunft des Aquinaten (Gisbert<br />

Greshake stellt sie vor das umfangreiche erste Kapitel von Teil II<br />

seiner großen Trinitätstheologie): "Die Kenntnis <strong>der</strong> göttlichen<br />

<strong>Person</strong>en ist notwendig [...], um über die Schöpfung richtig zu<br />

denken." 324 Die Wortmeldung des Philosophen Robert<br />

Spaemann wurde schon zitiert: Anm. 140.<br />

3. Das mag hier zum Gnosis-Verdacht genügen. (Auch <strong>der</strong> Sinn<br />

von "Geheimnis" wäre hierfür zu bedenken: es schließt nämlich<br />

gerade nicht – wie allermeist verstanden – aus, son<strong>der</strong>n – als<br />

Heimat – ein. 325) Aber es steht noch ein zweites an, angesichts<br />

<strong>der</strong> Dualität von Sein <strong>und</strong> Bild sowie <strong>der</strong> Rede von strenger<br />

Reziprozität: die "Unterscheidung <strong>der</strong> Geister" zum Thema<br />

"Drei-einigkeit". 326<br />

_______________<br />

<strong>und</strong> Wort.<br />

323 So sehr ich meine Kritik an <strong>der</strong> Rede von Ab- <strong>und</strong> Ebenbild<br />

aufrechterhalte.<br />

324 Thomas v. A., S.th. I 32, 1 ad 3; G. Greshake, Der dreieine Gott.<br />

Eine trinitarische Theologie, Freiburg 1997, 219.<br />

325 Gott-ergriffen (Anm. 93), Ausblick.<br />

326 Siehe oben Anm. 311 u. J. Sp., "Verstehst du auch, was du

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