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Arbeiten und Lernen - ABWF

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selbst <strong>und</strong> spielerisch sich komplexe Wissensinhalte aneignen. Um aufwändige<br />

Mehrfachentwicklungen zu vermeiden <strong>und</strong> auch den Prozess der Erschließung<br />

von Lernsoftware rationeller zu gestalten, werden sie auf Bildungsservern<br />

zum Herunterladen bereit gehalten. Durch die intensive Nutzung<br />

solcher Bildungsserver mit hochwertiger Lernsoftware würden, so die<br />

gängige Auffassung, die Lehrenden letzten Endes ihrer Lehrfunktion beraubt<br />

<strong>und</strong> nur noch als Begleiter oder Betreuer (englisch Coach) benötigt.<br />

Das Problem dabei ist nicht, dass die Produktion qualitativ hochwertiger<br />

Lernsoftware gr<strong>und</strong>sätzlich falsch wäre, sondern dass die starke Dominanz<br />

der dahinter liegenden Sichtweise zu Verzerrungen führt, die die Ausprägung<br />

neuer Lernkulturen erschwert. Damit der hohe Erstellungsaufwand sich<br />

rechnet, muss Lehr- <strong>und</strong> Betreuungsaufwand eingespart <strong>und</strong> das jeweilige<br />

Produkt möglichst breit eingesetzt werden. Dies geht notwendigerweise sowohl<br />

auf Kosten der optimalen Unterstützung individueller Lernsituationen<br />

als auch auf Kosten der Berücksichtigung aktueller <strong>und</strong> situationsangemessener<br />

Inhalte. Die umfangreiche Verlagerung von Lehr- <strong>und</strong> Betreuungsaufwand<br />

in die Erstellung von Lernsoftware läuft damit genau der Anforderung<br />

entgegen, Bildungsprozesse zu flexibilisieren, indem das <strong>Lernen</strong> stärker an<br />

Aktualitätserfordernissen sowie situationsspezifischen fachlichen methodischen<br />

Anforderungen ausgerichtet wird.<br />

Vom Lesen zum Schreiben<br />

Für die Ausprägung neuer Lernkulturen, die diesen Flexibilitätserfordernissen<br />

Rechnung tragen, sind jedoch die klassischen Formen des Multimediaeinsatzes<br />

nicht geeignet. Die zweite These lautet deshalb:<br />

Digitale Medien können ihren Nutzen für neue Lernkulturen<br />

erst dann entfalten, wenn der Computer nicht mehr vorrangig<br />

als interaktives System begriffen, sondern als kooperatives Medium<br />

eingesetzt wird.<br />

Entscheidend für einen solchen Wandel ist, dass nicht mehr das<br />

nicht-sequenzielle Lesen im Vordergr<strong>und</strong> steht, sondern die Techniken des<br />

nicht-sequenziellen Schreibens ausgenutzt werden. Dies soll nachfolgend an<br />

dem Konzept der Hypermediasysteme verdeutlicht werden. Dabei handelt es<br />

sich um Systeme, die es gestatten, über Verweisstrukturen (Hypertext) verschiedene<br />

Medientypen wie Text, Grafik, Video oder auch Audio (Media)<br />

miteinander zu verknüpfen (Hypermedia). Dazu werden in der Regel Autorenwerkzeuge<br />

oder Publishing Tools für die Web-Präsentation eingesetzt.<br />

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