Arbeiten und Lernen - ABWF
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<strong>Lernen</strong> über <strong>und</strong> mit digitalen Medien erfordert neue Lernarrangements<br />
mit neuen Formen des verteilten Wissensmanagements.<br />
Gestaltungsanforderungen für kooperative Medien müssen<br />
dabei unter alltagspraktischen Bedingungen des <strong>Lernen</strong>s<br />
erhoben <strong>und</strong> evaluiert werden.<br />
Sowohl in Bezug auf die Inhalte als auch die Aneignungsformen <strong>und</strong> die<br />
Lernkonstellationen müssen neue Ansätze entwickelt werden, bei denen<br />
Wissen nicht auf Vorrat angeeignet oder angeboten wird, sondern in Praxiszusammenhängen<br />
situationsgerecht komponiert <strong>und</strong> kooperativ erschlossen<br />
werden kann. Konsequenterweise kann als Orientierungspunkt hier nicht<br />
mehr allein das im Vorhinein definierte <strong>und</strong> in sich abgeschlossene Curriculum<br />
mit den entsprechend aufbereiteten Materialien sein. Autorenwerkzeuge<br />
<strong>und</strong> traditionelle Bildungsserver bieten hier keine angemessene Unterstützung.<br />
Gefragt sind stattdessen kooperative Medien, die es gestatten, virtuelle<br />
Lerngemeinschaften mit unterschiedlichen Zielsetzungen <strong>und</strong> Anforderungen<br />
zu realisieren.<br />
Virtuelle Lerngemeinschaften leben von menschlichen Beziehungen. Im<br />
Vordergr<strong>und</strong> steht deshalb die Frage, wie solche Gemeinschaften ihre Aktivitäten<br />
im Netz fortsetzen <strong>und</strong> ergänzen können. Ziel ist es, einer realen Gemeinschaft<br />
von <strong>Lernen</strong>den sowohl reale Treffen als auch virtuelle Zusammenkünfte<br />
im Netz zu ermöglichen <strong>und</strong> dabei alle zur Erschließung, Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Strukturierung von Lernmaterialien erforderlichen Mechanismen<br />
so bereit zu stellen, dass die <strong>Lernen</strong>den selbst ihre Lernumgebung administrieren<br />
<strong>und</strong> gestalten können.<br />
Zentrales Instrument zur Umsetzung dieses Ansatzes ist der virtuelle Raum,<br />
eine – für den Menschen natürliche <strong>und</strong> unmittelbar akzeptierte – Metapher<br />
zur logischen <strong>und</strong> zeitlichen Gruppierung von Objekten <strong>und</strong> Werkzeugen. In<br />
einem virtuellen Raum kann man Dokumente in Ordnern oder Behältern zusammenfassen<br />
<strong>und</strong> strukturieren; man kann ihn aber auch als “Treffpunkt”<br />
für eine Gruppe von <strong>Lernen</strong>den benutzen <strong>und</strong> z. B. einen Chat oder Werkzeuge<br />
zur gleichzeitigen Bearbeitung von Materialien bereitstellen. Der Raum<br />
wirkt auf diese Weise ähnlich einer Sammelstelle, einer Bibliothek oder Datenbank,<br />
ist gleichzeitig aber auch Forum <strong>und</strong> Treffpunkt. Er führt <strong>Lernen</strong>de<br />
zusammen <strong>und</strong> dient zur Koordinierung ihrer Kommunikation.<br />
Der Raum als zentrale Struktur <strong>und</strong> Metapher zur Strukturierung des <strong>Lernen</strong>s<br />
kann seine volle Leistungsfähigkeit erst in der Verschmelzung von Kommunikations-,<br />
Dokumentenmanagement- <strong>und</strong> Koordinierungsfunktionen voll<br />
entfalten. Zunächst wurden zu diesem Zweck einfache Mechanismen der<br />
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