Arbeiten und Lernen - ABWF
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ner verbindlichen, betrieblichen Personalpolitik haben die Diskussion über<br />
veränderte Lernkulturen in die Betriebe getragen <strong>und</strong> jedem Beschäftigten<br />
näher gebracht.<br />
Obwohl im ersten Anlauf eine Novelle des damaligen Betriebsverfassungsgesetzes<br />
nicht sehr erfolgreich war, so konnten glücklicherweise kurze Zeit<br />
später – wieder muss man den fortschrittlichen Gestaltungskräften in Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Gewerkschaft ein dickes Lob zollen – weitere tarifliche Entwicklungen<br />
in der Arbeitszeit- <strong>und</strong> Leistungspolitik wegweisende Fortschritte gemacht<br />
werden.<br />
Die seinerzeit um die Jahrtausendwende entwickelte tarifliche Initiative betonte<br />
eine umfassende Konzeption. Die Forderungen zielten auf<br />
– ein lebenslanges <strong>Lernen</strong> für jeden auf der Basis einer umfassenden beruflichen<br />
Erstausbildung,<br />
– die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit durch individuelle Qualifizierungs-<br />
<strong>und</strong> Personalentwicklungsstrategien,<br />
– die Mitgestaltung der zukünftigen Arbeit <strong>und</strong> die qualitative Teilhabe<br />
an wirtschaftlichen Erfolgen auch durch das Realisieren von Lernzeiten,<br />
– eine Lernkultur in Verantwortung aller, damit auch alle zur Teilnahme<br />
an Bildung in der Lage sind; dies beinhaltete ebenfalls die Förderung<br />
von bestimmten Personengruppen für einen gleichberechtigten Zugang<br />
zu Bildung.<br />
Dabei spielte die Einführung einer betrieblichen Plattform zur Förderung<br />
<strong>und</strong> Organisation von Initiativen in diesem Feld eine wesentliche Rolle. Diese<br />
Plattform, genauer eine betriebliche, paritätisch besetzte Kommission,<br />
war Ausdruck von verbindlichen Absprachen <strong>und</strong> zugleich Garant für abgestimmte<br />
Entscheidungen. Sie repräsentierte auch die Konfliktregelungsinstanz,<br />
die die Mitbestimmungsmöglichkeiten der betrieblichen Interessensvertreter<br />
ergänzte.<br />
Interessant ist ein Blick zurück auf die Aufgaben dieser paritätischen Kommission.<br />
Im Wesentlichen sind diese nicht verändert worden <strong>und</strong> bieten bis<br />
heute eine hervorragende Arbeitsgr<strong>und</strong>lage. Ausgehend von den Beratungen<br />
der Betriebsparteien zu Fragen der Personalplanung waren qualitative Überlegungen<br />
anzustellen über betriebliche Systeme eines Weiterbildungsmanagements<br />
(Programme, Konzepte, Methoden). Vorschläge zur Arbeitsgestaltung<br />
gehörten genauso zu den Aufgaben wie das Controlling von durchgeführten<br />
Maßnahmen für die Weiterentwicklung betrieblicher Aktivitäten.<br />
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