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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Nicht-Bewusstheit – Der <strong>Lernen</strong>de weiß nicht, dass er lernt <strong>und</strong> wie er lernt.<br />

Fehlende Aufmerksamkeitszuwendung – Das <strong>Lernen</strong> erfolgt weitgehend unabhängig<br />

von der Aufmerksamkeit.<br />

Form der Verfügbarkeit des Gelernten – In den meisten Untersuchungen<br />

wählen <strong>Lernen</strong>de Aufgaben, in denen sie die erworbene Kompetenz zwar nutzen,<br />

aber meist nicht als bewusste Kompetenz verfügbar haben.<br />

Einbettung in Kontexte, Ganzheitlichkeit – Die Situation fordert zum Handeln<br />

heraus <strong>und</strong> löst ein unbeabsichtigtes <strong>Lernen</strong> aus, das sich im Gefolge unseres<br />

Tuns von selbst ergibt, was jedoch nicht ausschließt, dass die folgenden<br />

Phasen absichtsgeleitet ablaufen, beispielsweise um aus einer, persönlich<br />

misslichen Situation herauszukommen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Merkmale ist implizites <strong>Lernen</strong> nicht bewusst,<br />

<strong>und</strong> es fehlen Aufmerksamkeitsprozesse, d. h. eine bewusste Kontrolle <strong>und</strong><br />

Regulation des Lernvorgangs. Dieses <strong>Lernen</strong> hat in vielen Fällen implizite<br />

Kompetenz oder “tacit knowledge” zur Folge. Das beiläufige <strong>Lernen</strong> unterliegt<br />

nicht dieser strengen Einengung (Oerter 1997).<br />

Diese impliziten Kompetenzen bzw. diese “wortlose Weisheit der Werkstatt”<br />

ist für eine fachk<strong>und</strong>ige <strong>und</strong> schnelle Bewältigung alltäglicher Arbeitsaufgaben<br />

sicher förderlich. Sie kann jedoch zum Hemmschuh werden, wenn<br />

sich Anforderungen im Zuge des technisch-organisatorischen Wandels verändern.<br />

Ein damit verb<strong>und</strong>enes Problem ist, dass der Träger dieser Kompetenzen<br />

sich die “Logik” dieses Handelns einschließlich der situativen Bedingungen<br />

nicht mehr vergegenwärtigen kann <strong>und</strong> damit Schwierigkeiten haben<br />

kann, diese Handlungsstruktur an die neue Situation anzupassen.<br />

Wie kann der Transfer von Kompetenzen gefördert werden?<br />

Eine Antwort ist die systematische <strong>und</strong> kontinuierliche Reflexion über das eigene<br />

Handeln. Dazu hat die Forschungsgruppe LOS ein “Dreistufenmodell<br />

der Reflexion” entworfen, verb<strong>und</strong>en mit einem schrittweisen Ausklingen<br />

von “kriteriengeleiteter Moderation” (Straka/Brede 2000).<br />

Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination von expliziter <strong>und</strong> impliziter<br />

Förderung selbstorganisierten <strong>Lernen</strong>s. Bei der impliziten Förderung werden<br />

die Auszubildenden durch die Bereitstellung von Spielräumen <strong>und</strong><br />

Wahlmöglichkeiten innerhalb der Lernumgebung dazu veranlasst, selbst die<br />

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