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Arbeiten und Lernen - ABWF

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das <strong>Lernen</strong> situiert ist. Im Überblick <strong>und</strong> im Vergleich zum instruktionistischen<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> Lehren stellt sich der konstruktivistische Ansatz wie in<br />

Übersicht 1 verdeutlicht dar:<br />

Übersicht 1<br />

Prinzipien des instruktionistischen <strong>und</strong> konstruktivistischen <strong>Lernen</strong>s<br />

Prinzipien des instruktionistischen<br />

<strong>Lernen</strong>s <strong>und</strong> Lehrens<br />

<strong>Lernen</strong> ist rezeptiv, es erfolgt weitgehend<br />

linear <strong>und</strong> systematisch.<br />

Der Lehrende leitet an, macht vor, erklärt;<br />

der <strong>Lernen</strong>de macht nach, nimmt auf.<br />

Lerninhalte werden als geschlossene Wissenssysteme<br />

bzw. Teile davon verstanden.<br />

Viertens<br />

Prinzipien des konstruktivistischen<br />

<strong>Lernen</strong>s <strong>und</strong> Lehrens<br />

<strong>Lernen</strong> ist ein aktiv-konstruktiver, selbstgesteuerter,<br />

situativer Prozess, dessen Ergebnisse<br />

nicht vorhersagbar sind.<br />

Der <strong>Lernen</strong>de nimmt eine aktive, weitgehend<br />

selbstbestimmte Rolle ein; der Lehrende<br />

ist Berater <strong>und</strong> Mitgestalter von<br />

Lernprozessen.<br />

Lerninhalte bzw. Wissen sind nicht abgeschlossen,<br />

sie sind abhängig von individuellen<br />

<strong>und</strong> sozialen Kontexten.<br />

Herkömmliche didaktische Ansätze sind in ihrer Lern- <strong>und</strong><br />

Adressatensystematik obsolet.<br />

Für herkömmliche didaktische Theorien <strong>und</strong> Modelle gilt, dass sie informelle<br />

<strong>und</strong> erfahrungsgeleitete Lernprozesse am Arbeitsplatz <strong>und</strong> an anderen<br />

nicht lernsystematisch organisierten Orten kaum berücksichtigen, ebensowenig<br />

wie das <strong>Lernen</strong> von sozialen Gruppen <strong>und</strong> Organisationen. Dies ist vor<br />

allem darauf zurückzuführen, dass sich einschlägige Didaktiken vorrangig<br />

auf organisierte Lernorte <strong>und</strong> individuelle Lernprozesse beziehen. In der Berufspädagogik<br />

trug dies dazu bei, dass die Berufsbildung in einem stetigen<br />

Prozess der Auslagerung, Systematisierung <strong>und</strong> Zentralisierung immer weiter<br />

vom realen Arbeits- <strong>und</strong> Berufsgeschehen abrückte <strong>und</strong> die Weiterentwicklung<br />

des betrieblichen <strong>Lernen</strong>s vorrangig der Personal- <strong>und</strong> Organisationsentwicklung<br />

überließ. Um die Berufsbildung in Unternehmen neu zu positionieren,<br />

ist eine prinzipielle Erweiterung herkömmlicher lerntheoretischer<br />

<strong>und</strong> didaktischer Theorien im Sinne der unter (“Zweitens”) <strong>und</strong> (“Drittens”)<br />

skizzierten Lernoptionen erforderlich. Insbesondere ist das erfahrungsbasierte<br />

<strong>Lernen</strong> einzubeziehen, <strong>und</strong> es sind entsprechend erweiterte<br />

Lernkonzepte zu entwickeln. Dies umfasst insbesondere Konzepte zur Verbindung<br />

von intentionalem <strong>und</strong> Erfahrungslernen.<br />

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