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Arbeiten und Lernen - ABWF

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1.4 Tätigkeitsorientiertes <strong>und</strong><br />

tätigkeitsintegriertes <strong>Lernen</strong><br />

Das Verständnis der Komplexität der Lernaufgaben führte dazu, dass in dem<br />

die Projekte zur Weiterbildung im Transformationsprozess Ost beratenden<br />

Kuratorium der Arbeitsgemeinschaft QUEM (Qualifikations-Entwicklungs-Management)<br />

in einem ersten Schritt die Forderung nach staatlicher<br />

Unterstützung betrieblicher Weiterbildung in den neuen Ländern erhoben<br />

wurde. Dies war seit den siebziger Jahren im Westen ein Tabu-Thema. Die<br />

Begründung für diese Forderung war, dass in der betrieblichen Weiterbildung<br />

der Zusammenhang zwischen Arbeitstätigkeit <strong>und</strong> Lernerfordernissen<br />

eher zu gewährleisten sei <strong>und</strong> damit Betrieben eher geholfen werden konnte,<br />

die transformationsbedingten Umstellungsprobleme der Beschäftigten lösen<br />

zu können. Thesen zur betrieblichen Weiterbildung <strong>und</strong> zur Kompetenzentwicklung<br />

wurden erarbeitet <strong>und</strong> zur Empfehlung an die Politik weitergegeben<br />

(Thesen ... 6/93, S. 3-6).<br />

Die Hinwendung zur betrieblichen Weiterbildung warf jedoch neue Fragen<br />

auf. Wenn der Betrieb als Lernfeld für die Lösung komplexer Lernaufgaben<br />

so wichtig war, d. h. der Tätigkeitszusammenhang für das <strong>Lernen</strong> immer bedeutender<br />

wurde, wurde die Lage von Arbeitslosen noch problematischer, da<br />

sie die Möglichkeit der Rückbindung des <strong>Lernen</strong>s an den Arbeitsplatz nicht<br />

hatten. Deshalb wurde das Suchfeld “<strong>Lernen</strong> im sozialen Umfeld” eröffnet.<br />

Hierbei ging es um die Frage, wie bei Arbeitslosigkeit durch Tätigkeiten im<br />

sozialen Umfeld ein Beitrag zum Kompetenzerhalt geleistet werden kann.<br />

Damit wurde eine neue Gestaltungsaufgabe des <strong>Lernen</strong>s in Angriff genommen.<br />

1.5 Organisationales <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong><br />

Prozessorientierung<br />

Die zunehmenden Erfahrungen in den neuen Ländern machten ebenfalls<br />

deutlich, dass die Kompetenz von Organisationen nicht nur durch die Summe<br />

der Kompetenzen der Mitarbeiter bestimmt wird <strong>und</strong> dass gerade in gesellschaftlich-wirtschaftlichen<br />

Veränderungsprozessen zudem eine Prozessorientierung<br />

– d. h. ein auf Entwicklung ausgerichtetes <strong>Lernen</strong> – erforderlich<br />

ist. Projekte in Unternehmen brachten die Erkenntnis, dass in Änderungsprozessen<br />

spezifische Personal- <strong>und</strong> Organisationsentwicklungsstrategien notwendig<br />

sind, hierüber aber nur wenige theoretische wie praktische Erfahrungen<br />

vorliegen.<br />

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