Arbeiten und Lernen - ABWF

7. Lernen in temporären Netzwerken
Lernen vollzieht sich zunehmend auch in temporären, “fließenden” Netzwerken
zu speziellen Inhalten und jenseits starrer Organisationsformen entlang
unternehmensübergreifender Prozessketten. Hierfür müssen entsprechende
Unterstützungsformen, zum Beispiel durch eine Mischung von Erfahrungsaustausch
und Kommunikation im Netz, entwickelt werden, die dieses sehr
bedarfsorientierte “just in time” – Lernen fördern und unterstützen.
8. Verändertes Lernbewusstsein
Die Notwendigkeit der Selbstorganisation kontinuierlichen Lernens verlangt
eine Veränderung des Weiterbildungsbewusstseins, das heute in breiten
Bevölkerungskreisen noch durch schulisches Lernen geprägt ist. Es muss
durch ein Bewusstsein von der Pluralität der Lernformen, Lernstrategien und
Lernmöglichkeiten abgelöst werden, das dem lernenden Individuum Wahlfreiheit
bietet.
9. Neue Bewertungsverfahren
Zu den dringlichen Aufgaben gehört es, Anerkennungs- und Bewertungsverfahren
für in neuen Lernformen erworbene berufsrelevante Kompetenzen,
wie zum Beispiel Problemlösefähigkeit, Kommunikations- und Teamfähigkeit
zu entwickeln. Neue Bewertungsverfahren erhöhen die Transparenz und
Akzeptanz besonders von fachübergreifenden Kompetenzen. Ohne Bewertungsverfahren
für Kompetenzentwicklung dürfte eine Änderung der Lernkultur
kaum möglich sein.
10. Lernkulturentwicklung als Forschungsauftrag
Die Gestaltung einer zukunftsweisenden Lernkultur kann nicht Aufgabe einer
Wissenschaftsdisziplin allein sein. Vielmehr sind interdisziplinäre Forschungs-
und Gestaltungsansätze im Zusammenwirken von Wissenschaft
und Praktikern aus Wirtschaft, Sozialwesen, Kultur, Verwaltung u. a. zu organisieren
und zu fördern.
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Arbeitsgemeinschaft Betriebliche
Weiterbildungsforschung e. V., Berlin