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Arbeiten und Lernen - ABWF

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– die Ganzheitlichkeit der Person aufnehmend (d. h. verstandesmäßige,<br />

gefühlsbezogene, soziale <strong>und</strong> handlungsgerichtete Personanteile einbeziehend),<br />

– lebensbegleitend,<br />

– reflexiv (d. h. das eigene <strong>Lernen</strong> als solches wahrnehmend <strong>und</strong> gestaltend),<br />

– Freude fördernd am Hinzugewinnen von Kenntnissen <strong>und</strong> Fähigkeiten,<br />

an der Erweiterung <strong>und</strong> Veränderung von Wahrnehmungs-, Denk- <strong>und</strong><br />

Handlungsmöglichkeiten.<br />

d) Neue Lernkultur nimmt das Alltagslernen ernst.<br />

Sich auf den Lernprozess selbst zu beziehen, heißt auch, das tatsächlich geschehende<br />

Alltagslernen zu sehen <strong>und</strong> ernst zu nehmen: Jene Lernvorgänge,<br />

die allenthalben <strong>und</strong> dauernd geschehen, indem sich Menschen etwas Neues<br />

aneignen, um es dann zu wissen oder zu können – oder es bewusst <strong>und</strong> aus eigener<br />

Entscheidung wieder beiseite zu legen als für sie nicht bedeutsam. Sie<br />

tun dies aus eigener Neugier, aus Freude an der Erweiterung ihrer Denk-,<br />

Handlungs- <strong>und</strong> Lebensmöglichkeiten (vgl. den Umgang mit neuen Produkten),<br />

aber möglicherweise auch aus akzeptierter Notwendigkeit. Für Kinder,<br />

z. T. auch noch für Jugendliche <strong>und</strong> in Subkulturen ist es selbstverständlich,<br />

von selber <strong>und</strong> “nebenbei” womöglich sehr viel zu lernen, wenn es als relevant<br />

erfahren wird. Dies verdient als zukunftsbezogene Kompetenz auch im<br />

Erwachsenenalter Unterstützung <strong>und</strong> Förderung, indem die Situationen <strong>und</strong><br />

die dort Tätigen offen sind für das, was lernende Erwachsene als ihr eigenes,<br />

vielleicht sogar nonkonformes Ergebnis definieren.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> lassen sich die tiefgreifenden Veränderungen in den<br />

neuen B<strong>und</strong>esländern nach der Wende gleichsam als riesiges “Lernlabor”<br />

verstehen. Es belegt die Reichweite <strong>und</strong> die Möglichkeiten des “Am-Leben-”<br />

<strong>und</strong> “Im-Leben-<strong>Lernen</strong>s”. Hieraus sind bisher noch viel zu wenige auch weiterbildungspolitische<br />

Schlussfolgerungen gezogen worden.<br />

e) Neue Lernkultur geschieht als demokratisches Sich-Beteiligen.<br />

In der Verbindung von tatsächlicher Zukunftsoffenheit, Ausrichtung am Entdecken,<br />

Erfinden <strong>und</strong> Prozess des <strong>Lernen</strong>s selbst sowie in der Ressourcenstatt<br />

Defizitorientierung ist eine neue Lernkultur nicht bevorm<strong>und</strong>end, sondern<br />

im Gr<strong>und</strong>ansatz bürgerschaftlich-demokratisch. Sie “beteiligt” nicht im<br />

Sinne eines Subjekt-Objekt-Schemas, wonach die einen, die es “wissen”,<br />

jene anderen, die es noch nicht wissen, Anteil nehmen “lassen”. Sie geschieht<br />

vielmehr als Sich-Beteiligen. Angesichts der Grenzen, an welche die bestehende<br />

Bildungskultur stößt, <strong>und</strong> angesichts nötiger Zukunftsoffenheit geht<br />

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