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Arbeiten und Lernen - ABWF

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oder manifeste Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren bzw. unerwünschte<br />

Veränderungen in der Arbeitstätigkeit bewältigen zu müssen, wird zunehmend<br />

auch als genereller Belastungsfaktor mit negativen Auswirkungen für<br />

das psychische <strong>und</strong> physische Wohlbefinden der Beschäftigten diskutiert<br />

<strong>und</strong> konnte empirisch in internationalen Studien belegt werden (Ferrie u. a.<br />

1998, Hellgren/Sverke/Isaksson 1999; Kinnunen u. a 1999).<br />

In der vorliegenden Feldstudie zeigten zahlreiche organisationale, soziale<br />

<strong>und</strong> personale Stressoren <strong>und</strong> Ressourcen einen statistisch signifikanten <strong>und</strong><br />

damit zufallsfreien Zusammenhang zu den Indikatoren für Ges<strong>und</strong>heit, Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> Motivation. Aufgr<strong>und</strong> des Querschnittdesigns sind zwar<br />

keine Kausalaussagen möglich, dennoch lässt sich auf der Basis bisheriger<br />

Untersuchungen <strong>und</strong> theoretischer Konzepte (z. B. Greif/Bamberg/Semmer<br />

1991; Rimann/Udris 1993; Zimolong/Elke 1999) inhaltlich zwischen abhängigen<br />

Merkmalen (unterschiedliche Befindens-, Sicherheits- <strong>und</strong> Motivationsvariablen<br />

als Kriterien) <strong>und</strong> unabhängigen Merkmalen (unterschiedliche<br />

Stressoren <strong>und</strong> Ressourcen als Prädiktoren) unterscheiden.<br />

Wie zu erwarten, gingen klassische Stressoren der Arbeitsorganisation (arbeitsorganisatorische<br />

Probleme, Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen) mit einem<br />

reduzierten Wohlbefinden <strong>und</strong> diversen emotionalen Beeinträchtigungen<br />

(z. B. Unruhe/Angespanntheit, Niedergeschlagenheit, Gereiztheit/Belastetheit,<br />

Übermüdung) einher. Sind Handlungs- <strong>und</strong> Zeitspielräume in ausgeprägtem<br />

Maße vorhanden, geben die Beschäftigten eine geringere Unruhe/Angespanntheit<br />

<strong>und</strong> eine geringere Gereiztheit/Belastetheit an. Relevant<br />

für die Vermeidung von Befindensbeeinträchtigungen sind Stressverarbeitungsstrategien<br />

(z. B. gedankliche Weiterbeschäftigung, Situationskontrollversuche),<br />

für das Wohlbefinden die Erwartung der Beschäftigten, neue bzw.<br />

veränderte Situationen erfolgreich bewältigen zu können. Diese generalisierte<br />

Kompetenzerwartung ist zwar ein relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal,<br />

durch eine angemessene Aufgabengestaltung (kontinuierliche herausfordernde<br />

Aufgaben, Bearbeiten von Projekten neben Routineaufgaben<br />

etc.) jedoch durchaus förderbar, was im Vorfeld tiefgreifender Veränderungen<br />

zu berücksichtigen ist. Bei ausreichender sozialer Unterstützung durch<br />

den Vorgesetzen <strong>und</strong> bei Abwesenheit von sozialen Konflikten ist das Befinden<br />

der Beschäftigten nach den Veränderungen besser.<br />

Subjektive Machtlosigkeit bzw. mangelnde Einflussmöglichkeiten bei arbeitsorganisatorischen<br />

Veränderungen sowie die Befürchtung, dass sich<br />

wertgeschätzte Arbeitsplatzmerkmale (z. B. Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

fachliche Förderung, ganzheitliche <strong>und</strong> herausfordernde Aufgaben, Handlungsspielräume)<br />

zum Negativen verändern, gingen mit verschiedenen Be-<br />

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