Arbeiten und Lernen - ABWF

Dabei gibt es (und sind im Sinne von “Dienstleistung” durchaus nötig) zeitweise
und funktionsspezifisch erfolgende Rollendifferenzierungen. Die
Dienstleistung kann dann von der Person übernommen werden, zu deren Berufsrolle
die Förderung von Lernen gehört (z. B. durch Hinweise auf unterstützende
Selbstlernmaterialien oder auf Medien oder durch verlässliches
Datei-Sein auch in den manchmal ungewohnt zeitaufwändigen und deshalb
als schwierig empfundenen Phasen der Zielfindung). Sie kann aber auch von
den Lernenden selbst wechselseitig eingesetzt werden je nach Vorerfahrung
und aktueller Kompetenz, und da wiederum besteht eine wichtige Unterstützungsleistung
durch Professionelle darin, die gegenseitige Förderung zwischen
den Lernenden anzuregen. Unbeschadet fall- und zeitweiser Rollendifferenzierungen
wird aber die gemeinsame Situation von allen Beteiligten als
Situation des eigenen Lernens definiert (symmetrische Situationsdefinition).
b) Professionalität ist in ihren Status- und Vertragsformen offen.
Die Möglichkeiten, aber auch Notwendigkeiten wechselseitiger Förderung
und Stützung zwischen den Lernenden selbst lassen Professionalität danach
bemessen, inwieweit das lernfördernde Handeln stimmig, d. h. menschen-,
situations- und sachgemäß geschieht und in einen Vorgang ständiger
(Selbst-)Überprüfung und Entwicklung einbezogen ist.
Insofern ist Professionalität als qualitativer Begriff unabhängig vom Vertragsverhältnis
und Status, innerhalb deren das lernfördernde Verhalten organisiert
ist bzw. ausgeübt wird. Von da aus kann ein hauptamtlicher pädagogischer
Mitarbeiter schrecklich unprofessionell und eine Honorarkraft oder
ein Ehrenamtlicher außerordentlich professionell handeln... (Dies belegen
die aus Nachuntersuchungen von “Fortbildungsschicksalen” bekannten
Konflikte zwischen Ehrenamtlichen, die sich durch Fortbildung Kompetenzen
erworben haben, und Hauptamtlichen, die dies nicht verkraften oder beurteilen
können und deshalb weiter auf ihrer Definitionszuständigkeit für
Lehr-Lern-Situationen und -Prozesse bestehen.)
5 Zur Bedeutung von Institutionen:
Funktionalität durch Wandel
Das Bild: Stoßzeit in der Bahnhofshalle. Lange Schlangen vor dem Fahrkartenschalter.
In einer Gruppe zwei Leute. Sie fangen an, ihren Nachbarn drei
Worte zu nennen: viaggio... aspettare – aspetto – biglietto... “So ist das jetzt
hier,” erklären sie dann, “viaggio heißt ‚Reise’, aspettare heißt ‚warten’
und aspetto ‚ich warte’, biglietto heißt ‚Fahrschein’ – probieren Sie’s
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