Arbeiten und Lernen - ABWF

Übersicht 1
Lernposition des Subjekts in Abhängigkeit von der Lernumgebung
Die Höhen der Felder symbolisieren die jeweiligen Anteile von formellem,
non-formellem und informellem Lernen in den unterschiedlichen Lernorten
und sind lediglich Ungefähr-Abschätzungen; sie gehen davon aus, dass (a) es
bis heute die Hauptaufgabe von Bildungsinstitutionen und Weiterbildungseinrichtungen
ist, zertifizierbares Wissen zu produzieren, also non-formelles
Wissen eine untergeordnete und informelles eine noch geringere Rolle
spielt; (b) für das Wissen im Arbeitsprozess bekannt ist, dass es sich zu 70 bis
80 Prozent aus informellem und, weniger stark, non-formellem Wissen
speist; (c) der Hauptanteil des im sozialen Umfeld erworbenen Wissens sicher
informell ist, non-formeller und formeller Wissenserwerb demgegenüber
wesentlich geringer ausgeprägt sind; (d) alle drei Wissenspositionen
beim Lernen im Netz und mit Multimedia von Wichtigkeit sind. Die exakte
Verteilung ist schwer abzuschätzen.
Die Erforschung der realen Verteilung der drei Lernformen auf die grundlegenden
Lernumgebungen, also die Lernpositionen der Subjekte, ist eine
wichtige Forschungsaufgabe der Zukunft. Sie setzt allerdings die Möglichkeit
einer sauberen Definition und operationalisierbaren Trennung von formellem,
non-formellem und informellem Lernen voraus:
1. Als Abgrenzungskriterium taugt zunächst, Straka (2000) folgend, der Bezug
auf die Lernumgebung Bildungsinstitution: formelles Lernen als solches
innerhalb von Bildungsinstitutionen, informelles als solches außerhalb
von Bildungsinstitutionen. Vielleicht ist es noch günstiger, formelles
Lernen als Lernen unter typischen Bedingungen von Bildungs- und
Ausbildungseinrichtungen zu fassen, denn das Streben nach Zertifizierbarkeit
in irgendeiner Form ist für diese Einrichtungen in der Tat typisch.
Problematisch und in diesem Rahmen nicht zu klären ist dann das
36