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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Aspekte zu unterscheiden sind: dessen Förderung, Verwendung <strong>und</strong> Integration<br />

in Sozial- <strong>und</strong> Arbeitsprozessen sowie dessen Verbindung zu intentionalem,<br />

organisiertem <strong>Lernen</strong>.<br />

Die erkenntnistheoretische Basis der folgenden Aussagen liegt in einer Reihe<br />

von Forschungsarbeiten, wobei zwei Forschungsprojekte in besonderem<br />

Maße Erkenntnisse über die Herausbildung neuer Lernkulturen lieferten: das<br />

von 1990 bis 1994 durchgeführte Forschungsprojekt “Neue Technologien in<br />

der beruflichen Bildung – Ergebnisse <strong>und</strong> Perspektiven aus Modellversuchen”<br />

<strong>und</strong> das von 1996 bis 1999 durchgeführte Forschungsprojekt “Betriebliche<br />

Innovations- <strong>und</strong> Lernstrategien – Implikationen für berufliche Bildungs-<br />

<strong>und</strong> betriebliche Personalentwicklungsprozesse”. Diese empirisch-analytisch<br />

ausgerichteten <strong>Arbeiten</strong> <strong>und</strong> die Modellversuchsreihe fanden<br />

vorrangig in mittleren <strong>und</strong> großen Industrieunternehmen statt, die seit<br />

Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre intensive Reorganisations<strong>und</strong><br />

Umstrukturierungsmaßnahmen durchführten <strong>und</strong> durchweg weiter<br />

durchführen.<br />

Erstens<br />

Lernkulturen kontextualisieren das Was, das Wie <strong>und</strong> das Wozu<br />

des <strong>Lernen</strong>s; sie geben Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Hintergründe des <strong>Lernen</strong>s<br />

an.<br />

Unabhängig von der betrieblichen Sichtweise ist vorauszuschicken, dass das<br />

hier zugr<strong>und</strong>egelegte Verständnis von Lernkultur diesen Begriff sozusagen<br />

als übergreifenden Gattungsbegriff ansieht. In der konkreten Betrachtung ist<br />

von jeweils spezifischen Lernkulturen auszugehen, die die Modalitäten des<br />

<strong>Lernen</strong>s in realen Arbeits- <strong>und</strong> Lebenswelten sowie den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

individuellen <strong>und</strong> sozialen Dispositionen beschreiben. Im Kontext der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Gestaltung von Lernkulturen sind folgende Fragen von zentraler<br />

Bedeutung: “Was wird gelernt?”, “Wie wird gelernt?” <strong>und</strong> “Wozu wird<br />

gelernt?”. Inhalte, Methoden, Medien, Umgebungen, Perspektiven <strong>und</strong> Visionen<br />

sind gleichermaßen zu diskutieren <strong>und</strong> zu bestimmen, um eine Lernkultur<br />

zu entwickeln. Wie die Geschichte des <strong>Lernen</strong>s zeigt, sind immer<br />

wieder einzelne Aspekte verabsolutiert worden, was dazu führte, dass in<br />

vereinseitigter Weise entweder Methoden oder Techniken oder Inhalte dominierten.<br />

Gegenwärtig besteht eine Dominanz in der Methodeneinbeziehung<br />

<strong>und</strong> im informationstechnisch gestützten Medieneinsatz. Beide Orientierungen<br />

können in ihrer Vereinseitigung die Herausbildung von Lernkulturen<br />

beeinträchtigen.<br />

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