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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Diese These wollen wir im Folgenden in zwei Aspekten diskutieren:<br />

– Was ist das Spezifische an der Wissensökonomie?<br />

– Welche neue Rolle wird Prävention in der Wissensökonomie spielen?<br />

Das Spezifische an der Wissensökonomie<br />

Um die Potenziale der Prävention für die Wissensökonomie erkennen zu können,<br />

wollen wir zunächst noch einmal kurz das Wesentliche der Wissensökonomie<br />

in Erinnerung rufen: Die Wissensökonomie entsteht auf Basis der alten<br />

industriellen Arbeitskulturen mit ihren autoritär-hierarchischen Organisationsstrukturen<br />

<strong>und</strong> ihren arbeitsteiligen Produktionsabläufen. Sie führt zu<br />

neuartigen Arbeits- <strong>und</strong> Unternehmensformen, veränderten Wertschöpfungsprozessen<br />

<strong>und</strong> schafft neue Verhältnisse von Arbeits- <strong>und</strong> Lebenswelten.<br />

Ein entscheidendes Moment der Wissensökonomie ist ein Wandel der Wertschöpfung.<br />

Die Fähigkeiten, Informationen zu verstehen, sie zu bewerten,<br />

auf sie zu reagieren, sie zu verwalten <strong>und</strong> mit ihnen Mehrwert zu schaffen,<br />

werden wichtiger als das Durchführen zerlegter Routinetätigkeiten. Der Umgang<br />

mit Wissen wird zum entscheidenden Bestandteil der Wertschöpfung.<br />

Ulrich Klotz beschreibt als wesentlichen Teil dieses Prozesses: “Immaterielle<br />

Komponenten <strong>und</strong> Werte (Informationen, Dienstleistungen, Beziehungen<br />

<strong>und</strong> Emotionen) haben einen immer größeren Anteil an der Wertschöpfung.<br />

Der Umgang mit Daten, Informationen <strong>und</strong> vor allem mit Wissen erhält mehr<br />

<strong>und</strong> mehr die Schlüsselrolle für den effektiven Einsatz aller anderen Produktionsfaktoren.”<br />

(Klotz 1999, S. 41 f.) Wertschöpfung findet in der Wissensökonomie<br />

vor allem über Wissen statt. In der industriellen Produktion wurden<br />

die Produktionsfaktoren – (manuelle) Arbeit, Rohstoffe <strong>und</strong> Kapital – im<br />

Prozess verbraucht, um mehr zu produzieren, muss man mehr von ihnen einsetzen.<br />

Im Gegensatz dazu ist Wissen eine Ressource, die sich nicht erschöpft,<br />

sondern sich durch ihren Gebrauch sogar noch vermehrt. (Klotz<br />

1999, S. 42)<br />

Mit der Bedeutung der Ressource Wissen wandelt sich auch gr<strong>und</strong>legend die<br />

Rolle von Arbeit. Drucker beschreibt: “Industriearbeiter sind nicht im Besitz<br />

der Produktionsmittel. Sie verfügen in der Regel über viele wertvolle Erfahrungen.<br />

Doch diese Erfahrungen beziehen sich nur auf die Umgebung, in der<br />

sie arbeiten. ... Wissensarbeiter dagegen sind im Besitz der Produktionsmittel.<br />

Ihr Wissen ist beweglich <strong>und</strong> stellt einen gewaltigen Vermögenswert<br />

dar.” (Drucker 1999, S. 210) Auch wenn man über Druckers Auffassung von<br />

“Besitz der Produktionsmittel” streiten kann, so beschreibt er doch den wesentlichen<br />

Teil der Entwicklung. Der Wissensarbeiter spielt eine ganz andere<br />

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