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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Heute ist gut nachvollziehbar, dass die sogenannte Wissensgesellschaft damals<br />

sehr vielen Menschen eher Unwohlsein bereitete, als dass es sie zufrieden<br />

auf ihre Gesellschaft schauen ließ, die ach so viel weiß, denn irgendwie<br />

hatten sie das berechtigte Gefühl, sie gehörten ja nicht dazu oder sahen nicht,<br />

wie sie davon profitieren konnten.<br />

Nun soll aber stärker die Entwicklung einer veränderten betrieblichen Lernkultur<br />

beleuchtet werden.<br />

Gesellschaftliche Entwicklungen <strong>und</strong> globale Wirtschaftsmechanismen –<br />

auch soziale <strong>und</strong> ökologische Katastrophen – schafften zu Beginn dieses<br />

Jahrtausends ein Klima dafür, mehr Menschen mit ihren Handlungspotentialen<br />

für eine nachhaltige Veränderung zu mobilisieren. Staat, Verbände, Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Einzelne versuchten ihre Interessen für diese Wissens- <strong>und</strong><br />

Informationsgesellschaft neu zu definieren. Wissen <strong>und</strong> Bildung waren dabei<br />

natürlich die zentralen Passwörter. Anstrengungen für mehr Weiterbildung<br />

orientierten sich allerdings auf eine Qualifizierung in engen Grenzen<br />

bestimmter antizipierter Ergebnisse. Diese wurden begleitet von so genannten<br />

mentalen Weiterbildungsaktivitäten. Sie verfolgten das Ziel einer verbesserten<br />

Corporate Identity. Diese Maßnahmen waren aber eher als virtueller<br />

<strong>und</strong> immaterieller Ausgleich von Ansprüchen an wirtschaftlichen Erfolgen<br />

zu interpretieren. Zur Förderung von Lernprozessen dienten sie nicht.<br />

Denn in der Konsequenz waren neben konzeptionellen Notwendigkeiten<br />

auch die Lernbedingungen zu verändern. Das Elixier zum Abbau mangelhafter<br />

Lernbereitschaft ergibt sich nun einmal aus einer Mischung von subjektorientierten<br />

Lernansätzen <strong>und</strong> der Entwicklung von individuellen Perspektiven.<br />

Diese können in der konkreten Beteiligung an einer Mitgestaltung der<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Lebenswelt oder in einer verbesserten gesellschaftlichen Teilhabe<br />

liegen.<br />

<strong>Lernen</strong> als ergebnisoffene Prozesse zu sehen, mit Konsequenzen für die Lebens-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsgestaltung, war als zukunftsorientiertes Konzept vielerorts<br />

nicht realisiert.<br />

Wir Change Agents, die aus diesem Prozess heraus entstanden sind <strong>und</strong> die<br />

damals allgegenwärtigen klassischen Consultants ablösten, erinnern uns<br />

gern an den Beginn der Diskussion über Visionen zu einer neuen Lernkultur.<br />

Im Ergebnis förderten die Visionen durchaus eine zunehmende Akzeptanz,<br />

die alten Wahrheiten in den Strukturen des Staats, der Verbände, bei einzelnen<br />

Arbeitgebern, Arbeitnehmern <strong>und</strong> außerhalb der Erwerbsarbeit Stehenden<br />

in Frage zu stellen.<br />

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