Arbeiten und Lernen - ABWF
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ziehungen zur Umgebung. Das System steht einer Vielzahl von im Vornherein<br />
nicht festliegenden, nicht einmal erahnbaren Handlungsmöglichkeiten<br />
gegenüber, seine Zukunft ist offen. Diese Möglichkeiten können fremdgesetzt<br />
oder selbstgesetzt sein.<br />
Selbstorganisiert ist <strong>Lernen</strong> dann, wenn wechselnd Lernziele, Operationen,<br />
Strategien, Kontrollprozesse <strong>und</strong> ihre Offenheit vom lernenden System<br />
selbst so angegangen <strong>und</strong> bewältigt werden, dass sich dabei die Systemdispositionen<br />
erweitern <strong>und</strong> vertiefen. Wenn es primär um diese Erweiterung <strong>und</strong><br />
Vertiefung geht. Auch fremdorganisiertes <strong>Lernen</strong> baut immer auf der Selbstorganisationsfähigkeit<br />
des lernenden Systems auf, ist also letztendlich vor<br />
allem Anstoß für dessen Selbstorganisation. (Probst 1987, hier besonders<br />
Kap. 7: Organisieren in selbstorganisierenden Systemen)<br />
Es handelt sich also letztlich immer um die entweder fremdinitiierte oder<br />
selbstinitiierte Erweiterung der Systemdispositionen. Fremdorganisiertes<br />
<strong>und</strong> selbstorganisiertes <strong>Lernen</strong> sind dispositionales <strong>Lernen</strong>.<br />
Den Vorstellungen von fremdgesteuertem, selbstgesteuertem, fremdorganisiertem<br />
<strong>und</strong> selbstorganisiertem <strong>Lernen</strong> liegen (ob einem das bewusst ist<br />
oder nicht!) systemtheoretische Vorstellungen zugr<strong>und</strong>e. Das Steuerungsparadigma<br />
entstammt der klassischen Kybernetik, das Selbstorganisationsparadigma<br />
der Selbstorganisationstheorie (Synergetik-, Autopoiesetheorie),<br />
der sogenannten Kybernetik II.<br />
Damit ergibt sich folgende Struktur der Dimension Lernprozess:<br />
1. Bei dem größten Teil der im selbständigen Handeln oder in Trainingssituationen<br />
stattfindende Kompetenzentwicklung handelt es sich vom lernenden<br />
Subjekt aus gesehen um ein selbstorganisiertes <strong>Lernen</strong>.<br />
2. Dem steht ein <strong>Lernen</strong> gegenüber, bei dem das Lernsubjekt seine Lernziele,<br />
Operationen/Strategien, Kontrollprozesse usw. selbst bestimmt. Man denke<br />
beispielsweise an das selbstständige <strong>Lernen</strong> eines Computerprogramms<br />
durch einen Multimediagestalter. Er sucht sich das entsprechende Programm<br />
(Lernziel), bestimmt für sich, ob er eher durch Probieren oder durch den Besuch<br />
eines Programmkurses lernen will (Operationen/Strategien) <strong>und</strong> woran<br />
er den eigenen Wissensfortschritt zu messen gedenkt (Kontrollprozesse). Er<br />
entwickelt dabei weder kreativ neue Lernprozesse noch unvorhergesehene<br />
Lernresultate. Es handelt sich um ein selbstgesteuertes <strong>Lernen</strong>.<br />
3. Der größte Teil des <strong>Lernen</strong>s in Bildungsinstitutionen oder Kursen ist darauf<br />
ausgerichtet, vorgegebene Lernziele mit Hilfe eben dort vermittelter<br />
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