Arbeiten und Lernen - ABWF
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Neue Konzepte der Lernberatung können dazu beitragen, die Selbstlernfähigkeit<br />
der Nutzer zu erkennen <strong>und</strong> bewusst einzusetzen <strong>und</strong> so lebensbegleitendes<br />
<strong>Lernen</strong> Erwachsener zu fördern. Sie sollen individuelle, situative<br />
Wahlmöglichkeiten öffnen <strong>und</strong> zur Verbesserung der Bildungschancen benachteiligter<br />
Gruppen beitragen. In welchen Phasen der lebensbegleitenden<br />
beruflichen Kompetenzentwicklung eine Lernberatung in welcher Art sinnvoll<br />
ist, soll in Modellprojekten erprobt werden.<br />
Besonders Quereinsteiger, Trendsetter für neue Berufe, berufliche Wiedereinsteiger<br />
<strong>und</strong> Bildungsbenachteiligte sind an der Transparenz ihrer im Lebensverlauf<br />
auch informell erworbenen beruflichen Kompetenzen interessiert.<br />
Einen Bedarf an verlässlichen Informationen über das tatsächliche<br />
Kompetenzpotential gibt es auch auf organisationaler (Betriebe, Vereine,<br />
Bildungseinrichtungen), auf volkswirtschaftlicher <strong>und</strong> auf gesellschaftlicher<br />
Ebene. Daher werden neue Instrumentarien zur Dokumentation vorhandener<br />
Kompetenzen <strong>und</strong> Modellstrategien zu ihrer breitenwirksamen Praxiseinführung<br />
gefördert.<br />
2.5 <strong>Lernen</strong> im Netz <strong>und</strong> mit Multimedia<br />
Das Netz <strong>und</strong> der multimediale Raum stellen einen eigenen zunehmend bedeutungsvollen<br />
Lernort dar. Hier kann fremdgesteuert, selbstgesteuert <strong>und</strong><br />
selbstorganisiert gelernt werden. Sofern es sich um institutionelles <strong>Lernen</strong><br />
im Netz (z. B. in Universitäten, Akademien oder Weiterbildungskursen im<br />
Netz) handelt, kann formell oder non-formell, sofern es sich um nichtinstitutionelle<br />
Lernanstrengungen handelt, informell gelernt werden. Es können<br />
Sachwissen, Erfahrungswissen, Wertwissen <strong>und</strong> Kompetenzen vermittelt<br />
werden – was davon wie weit, ist bereits eine interessante Forschungsfrage.<br />
Im Zentrum jeder Implementation von <strong>Lernen</strong> im Netz <strong>und</strong> mit Multimedia<br />
stehen immer die Menschen – die lehren <strong>und</strong> die lernen. Daraus ergeben sich<br />
weitere Forschungsfragen. Zunächst solche, die um die <strong>Lernen</strong>den zentriert<br />
sind:<br />
56<br />
– Gibt es neben den Kompetenzgewinnen auch Kompetenzverluste durch<br />
das <strong>Lernen</strong> im Netz <strong>und</strong> mit Multimedia? Wie kann eine Trennung der<br />
Nutzer in solche mit Kompetenzzuwachs <strong>und</strong> solche mit Kompetenzverlust<br />
verhindert werden? Fördert dieses Medium eher ein <strong>Lernen</strong>, das<br />
schnell aber auch oberflächlich, als solches, das tief <strong>und</strong> reflektiert ist?<br />
– Wird das <strong>Lernen</strong> im Netz <strong>und</strong> mit Multimedia nicht zunehmend zu einer<br />
besonderen Form des <strong>Lernen</strong>s im Prozess der Arbeit, einschließlich aller<br />
Momente der Kompetenzentwicklung, die bei einem derartigen Ar-