Arbeiten und Lernen - ABWF
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– Erstens ist die Entwicklung von Theorien für ein vertieftes Verständnis<br />
von Lernkultur, Selbstorganisation <strong>und</strong> Kompetenz <strong>und</strong> ihren Zusammenhang<br />
vonnöten. Das setzt zunächst eine allgemeine kulturtheoretische<br />
Gr<strong>und</strong>legung des Lernkulturbegriffs voraus. Weiterhin sind die<br />
bisherigen Modelle selbstorganisativer Kompetenzentwicklung auszubauen<br />
<strong>und</strong> auf das Feld der Selbstorganisation von sozialen Netzwerken<br />
zu erweitern. Zugleich sind die Beziehungen einerseits zur modernen<br />
Komplexitätstheorie, andererseits zur modernen Biografieforschung<br />
zu vertiefen. Parallel dazu sollen Analysen zum historischen Verständnis<br />
von Lernkultur, Kompetenz(entwicklung) <strong>und</strong> Selbstorganisation<br />
durchgeführt werden.<br />
– Zweitens sind Gr<strong>und</strong>lagenforschungen zu den Tatsachen beruflicher<br />
Kompetenzentwicklung selbst <strong>und</strong> ihrer geistigen Widerspiegelung im<br />
individuellen <strong>und</strong> sozialen Bewusstsein erforderlich. Die Bewusstseinstatsachen<br />
<strong>und</strong> das Tatsachenbewusstsein von moderner beruflicher<br />
Kompetenzentwicklung zu erk<strong>und</strong>en erfordert breit angelegte empirische<br />
Untersuchungen. Das gilt auch für die Durchführung eines repräsentativen<br />
Surveys zum realen Umfang des informellen <strong>und</strong><br />
non-formellen <strong>Lernen</strong>s in Deutschland. Forschungsgegenstand soll<br />
weiterhin sein, inwieweit das im modernen Wissensmanagement identifizierte,<br />
erworbene, entwickelte, verteilte, genutzte, bewahrte <strong>und</strong> bewertete<br />
Wissen Kompetenzen darstellt <strong>und</strong> somit Stufen eines Kompetenzmanagements<br />
erfasst werden. Schließlich ist der Tatsache Rechnung<br />
zu tragen, dass es tätigkeitsspezifische Unterschiede des beruflichen<br />
<strong>Lernen</strong>s in unterschiedlichen (z. B. aus Zukunftsbranchen ausgewählten)<br />
Berufsgruppen gibt, insbesondere in der Zusammensetzung<br />
von formellen, non-formellen <strong>und</strong> informellen, sowie den fremdgesteuerten,<br />
selbstgesteuerten <strong>und</strong> selbstorganisierten Lernanteilen.<br />
– Drittens ist eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für alle weiteren Untersuchungen,<br />
abzuklären mit Hilfe welcher Tests, Beobachtungen, Mess- <strong>und</strong><br />
Analyseverfahren sich Kompetenzen am günstigsten qualitativ <strong>und</strong><br />
quantitativ charakterisieren, vergleichend bewerten <strong>und</strong> wo möglich<br />
vergleichbar zertifizieren lassen. Eine qualifikationsanaloge Zertifizierung<br />
von Kompetenzen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen,<br />
um eine kompetenzbasierte Lernkultur zu etablieren <strong>und</strong> ein entsprechendes<br />
Berichtswesen zu entwickeln. Dazu soll die Praxis heutiger<br />
Kompetenzaudits im Rahmen eines ständigen strategischen Controlling<br />
in ausgewählten Unternehmen untersucht <strong>und</strong> das “größte gemeinschaftliche<br />
Vielfache” der eingesetzten Methoden ermittelt werden.<br />
Darüber hinaus ist ein möglichst umfassender, nach begründeten Kriterien<br />
geordneter <strong>und</strong> mit einsichtigen Wertungen operierender Katalog<br />
der heute eingesetzten bzw. einsetzbaren Kompetenzmessverfahren zusammenzustellen.<br />
Er soll all diejenigen Verfahren enthalten, welche<br />
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