Arbeiten und Lernen - ABWF
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Auf solche Fragen haben die bereits resümierten Forschungsergebnisse, Studien,<br />
Publikationen <strong>und</strong> Modellprojekte anregende <strong>und</strong> zukunftsweisende<br />
Antworten erbracht.<br />
Es wurde theoretisch klar, dass der Perspektivenwechsel (Krüger 1993) von Qualifikation<br />
zu Kompetenz keine Modeerscheinung darstellt <strong>und</strong> auch nicht die<br />
mühselig erworbenen <strong>und</strong> weiterhin mühselig zu erwerbenden Qualifikationen in<br />
Frage stellen will. (Arnold 1997) Er ist vielmehr als Reaktion auf die zunehmende<br />
Dynamik, Komplexität <strong>und</strong> Unvorherbestimmbarkeit heutiger wirtschaftlicher<br />
<strong>und</strong> politischer Prozesse unumgänglich geworden. Unvorherbestimmbar ist der<br />
Ausgang unseres eigenen Handelns, unvorherbestimmbar der Erfolg unseres<br />
Teams. Unvorherbestimmbar ist auch der Erfolg oder Misserfolg unseres Unternehmens,<br />
unserer Organisation, unserer Region in den Dschungeln globalisierter<br />
Märkte, in den Netzen sozialer <strong>und</strong> politischer Verknüpfungen.<br />
2.1.2 Was sind Kompetenzen?<br />
Eben deshalb sind zunehmend die Voraussetzungen von Einzelnen, Teams,<br />
Unternehmen, Organisationen <strong>und</strong> Regionen gefragt, aus eigener, innerer<br />
Kraft, das heißt selbstorganisiert mit dieser Unbestimmtheit fertig zu werden.<br />
Solche Selbstorganisationsdispositionen, solche Kompetenzen existieren<br />
zunächst auf individueller Ebene:<br />
Da ist die Voraussetzung, mit fachlichem <strong>und</strong> methodischem Wissen gut ausgerüstet,<br />
schier unlösbare Probleme schöpferisch zu bewältigen. Wir sprechen<br />
von Fach- <strong>und</strong> Methodenkompetenz.<br />
Da ist die Voraussetzung, sich aus eigenem Antrieb mit anderen zusammen<strong>und</strong><br />
auseinander zu setzen. Kreativ zu kooperieren <strong>und</strong> zu kommunizieren.<br />
Wir sprechen von sozial-kommunikativer Kompetenz.<br />
Da ist die Voraussetzung, sich selbst gegenüber klug <strong>und</strong> kritisch zu sein,<br />
produktive Einstellungen, Werthaltungen <strong>und</strong> Ideale zu entwickeln. Wir<br />
sprechen von personaler Kompetenz.<br />
Da ist schließlich die Voraussetzung, alles Wissen <strong>und</strong> Können, alle Ergebnisse<br />
sozialer Kommunikation, alle persönlichen Werte <strong>und</strong> Ideale auch wirklich<br />
willensstark <strong>und</strong> aktiv umsetzen zu können <strong>und</strong> dabei alle anderen Kompetenzen<br />
zu integrieren. Wir sprechen von Aktivitäts- <strong>und</strong> Handlungskompetenz. 1<br />
1 Aktivitäts- <strong>und</strong> Handlungskompetenz wird vielfach nur als ”Integral” der anderen Kompetenzen gesehen. Wir<br />
halten es für richtig, ihr eine eigene Gr<strong>und</strong>kompetenzdimension zuzuweisen, vgl. Staudt/Kriegesmann 1999; Erpenbeck/Heyse<br />
1998<br />
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