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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Über das informelle <strong>Lernen</strong> hinaus <strong>und</strong> manchmal in Konkurrenz zu ihm ist<br />

das implizite <strong>Lernen</strong> in der Diskussion. Das versteht sich, weil Wahrnehmungslernen<br />

allemal mit Erfahrungslernen zu tun hat. Implizites <strong>Lernen</strong> begleitet<br />

jegliches Erleben in Tätigkeiten, in Sozialkontakten, in der Natur, in<br />

der Kommunikation usw. – <strong>und</strong> in Lernprozessen. Deshalb ist implizites<br />

Wissen auch stets unbewusster Teil der Erfahrung. Und wenn ein Mensch aus<br />

einer Erfahrung heraus sich entscheidet, entscheidet er sich – nolens volens –<br />

auch aus dem impliziten Wissen heraus. Weiterbildung (auch Selbstweiterbildung)<br />

hat kaum einen Einfluss auf das implizite <strong>Lernen</strong>, sie könnte höchstens<br />

die “Ermöglichung” von Erlebnisräumen bewirken – eine interessante<br />

Parallele zu Arnolds Ermöglichungsdidaktik. Die eigentliche Aufgabe der<br />

Weiterbildung wäre jedoch, das implizite Wissen in das formelle <strong>und</strong> das informelle<br />

<strong>Lernen</strong> einzubeziehen, indem implizites Wissen durch visuelle <strong>und</strong><br />

auditive Erinnerung, durch Vorführen, durch Gespräch oder durch Nacherleben<br />

in die “reflektierende Verarbeitung” der Erfahrung integriert wird.<br />

Zweiter Aspekt<br />

Zum zweiten Aspekt der Entwicklung einer neuen Lernkultur: Strukturen<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen. (Hier werden nur Anforderungen genannt, die Konsequenzen<br />

für Institutionen müssen sich erst entwickeln.)<br />

In allen Maßnahmen der Weiterbildung ist eine Orientierung erforderlich auf<br />

– neue Inhalte,<br />

– die Verbesserung der fachmethodischen Aufbereitung (Eine Vision ist<br />

die methodische Aufbereitung auch ganz neuer Inhalte – man weiß nur<br />

nicht, wer das machen kann <strong>und</strong> wie das gemacht wird.),<br />

– den Einsatz neuer Medien.<br />

Ebenso dringlich erforderlich ist das Angebot einzelner Informationsblöcke, die<br />

nicht in curriculare Formen gepresst werden. Eine Vision ist die Verfügbarkeit<br />

von Informationsblöcken, die den informell <strong>Lernen</strong>den auf Abruf bereit stehen.<br />

Ebenfalls neu für die Weiterbildung werden Beratung <strong>und</strong> Betreuung von<br />

Lernprozessen. Das ist sicher kein Nachhilfeunterricht, obwohl äußere Organisationsformen<br />

das nahe legen könnten. Es geht vielmehr um die Beratung<br />

<strong>und</strong> Betreuung der Aneignung ganz neuer Inhalte, für die es im formellen<br />

<strong>Lernen</strong> (noch) kein Beispiel gibt. Das verlangt eine neuartige Vermittlungs-,<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Betreuungskompetenz der Weiterbildner <strong>und</strong> der Bildungsträger,<br />

die bisher kaum vermittelt wurde.<br />

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