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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Es ist ein non-formelles <strong>Lernen</strong>, “jene Art des (selbst oder von anderen organisierten)<br />

<strong>Lernen</strong>s, das nicht zu anerkannten Abschlüssen <strong>und</strong> Zertifikaten<br />

führt” (Dohmen 1996, S. 29). Symbolisch ausgedrückt: Es fehlt (symbolisiert<br />

durch –) eine institutionelle Wissensvorgabe für das Subjekt Si , nämlich<br />

W inst. (Si), dennoch lässt sich der Effekt des <strong>Lernen</strong>s als Wissenszunahme<br />

des Subjekts Si im Zeitintervall (t2 – t1) messen:<br />

–W inst. (Si); W(Si) t1 < W(Si) t2<br />

(non-formelles <strong>Lernen</strong>)<br />

Zum anderen wird im Arbeitsprozess selbst, in Kommunikations- <strong>und</strong> Handlungsprozessen<br />

<strong>und</strong> aus Erfahrungen, im Sinne eines Learning-by-doing gelernt.<br />

Es ist ein “<strong>Lernen</strong> unter Bedingungen jenseits von Bildungseinrichtungen”(Straka<br />

2000, S. 27) “außerhalb der Lernangebote von Einrichtungen,<br />

die Bildungsmaßnahmen, Lehrgänge oder Workshops organisieren” (Livingstone<br />

1999, S. 68). Ebenso wichtig ist aber wiederum die Position des<br />

Subjekts Si zum erzielten Wissen. Dieses kann auch hier nicht auf institutionalisierte<br />

Wissensvorgaben W inst. (Si) zurückgreifen, es kann aber ebenso<br />

wenig zu unterschiedlichen Zeitpunkten vorhandenes Wissen direkt miteinander<br />

vergleichen ( W(Si) t1 < W(Si) t2 ). Es kann stattdessen nur Ergebnisse<br />

seines Handelns zu verschiedenen Zeitpunkten E(Si)t1, E(Si)t2 <strong>und</strong> miteinander<br />

vergleichen <strong>und</strong> daraus schließen, dass sich sein Wissen vermehrt<br />

habe:<br />

–W inst. (Si); E(Si)t1 < E(Si)t2 Õ W(Si) t1 < W(Si) t2 (informelles <strong>Lernen</strong>)<br />

Deshalb macht Livingstone den Schluss Õ zum Kern seiner Definition von<br />

informellem <strong>Lernen</strong>: “Informelles <strong>Lernen</strong> unterscheidet sich von Alltagswahrnehmungen<br />

<strong>und</strong> allgemeiner Sozialisierung insofern, dass die <strong>Lernen</strong>den<br />

selbst ihre Aktivität bewusst als signifikanten Wissenserwerb einstufen.<br />

Wesensmerkmal des informellen <strong>Lernen</strong>s ist die selbständige Aneignung<br />

neuer signifikanter Erkenntnisse oder Fähigkeiten, die lange genug Bestand<br />

haben, um im Nachhinein noch als solche erkannt zu werden. Dies ist ein<br />

Schlüsselkriterium bzw. die Regel zur Unterscheidung zwischen informellem<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> allen anderen Alltagsaktivitäten.” (Livingstone 1999, S. 68)<br />

Unseres Erachtens ist die Möglichkeit, eine Relation E(Si)t1 < E(Si)t2 aufzustellen,<br />

tatsächlich ein Schlüsselkriterium zur Abgrenzung des informellen<br />

<strong>Lernen</strong>s von formellem <strong>und</strong> non-formellem <strong>Lernen</strong>. Allerdings ist fraglich,<br />

ob es zutreffend ist, das Kriterium informellen <strong>Lernen</strong>s an die subjektive<br />

Wahrnehmung der Relation E(Si)t1 < E(Si)t2 zu binden. Warum kann nicht<br />

ein externer Beobachter feststellen, dass das Subjekt Si aufgr<strong>und</strong> verbesserter<br />

Handlungsergebnisse gelernt haben muss?<br />

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