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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Erfahrungslernen, das Teil des informellen <strong>Lernen</strong>s ist, erfolgt dabei über die<br />

reflektierende Verarbeitung von Erfahrungen. Es werden Erfahrungen in<br />

Reflexionen eingeb<strong>und</strong>en, die zur Erkenntnis führen. Dies setzt allerdings<br />

voraus, dass die Handlungen nicht repetitiv erfolgen, sondern in Probleme,<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Ungewissheiten eingeb<strong>und</strong>en sind. In sich ändernden<br />

Arbeitsprozessen <strong>und</strong> Umwelten ist dies im allgemeinen der Fall. Die<br />

Abfolge von Handlung – Erfahrung – Reflexion <strong>und</strong> deren kontinuierliche<br />

Fortführung unter Berücksichtigung vorheriger Erfahrungs- <strong>und</strong> Erkenntnisprozesse<br />

ist als Prozess des Aufbaus von Erfahrungswissen anzusehen. Auf<br />

der Basis von Selbsttätigkeit <strong>und</strong> Selbststeuerung wird die Wirklichkeit über<br />

Lern- <strong>und</strong> Erfahrungsprozesse individuell erschlossen. Zu Recht wird dieser<br />

Ansatz als Vorläufer oder Wegbereiter des konstruktivistischen Lernansatzes<br />

angesehen.<br />

Drittens<br />

Selbstgesteuertes, erfahrungsbasiertes <strong>Lernen</strong> ist insbesondere<br />

ein konstruktivistisches <strong>Lernen</strong>.<br />

Das skizzierte selbstgesteuerte, erfahrungsbasierte <strong>Lernen</strong> zeichnet sich<br />

lerntheoretisch durch die Erweiterung, teils auch Ablösung des herkömmlichen<br />

instruktionistischen <strong>Lernen</strong>s durch konstruktivistisches <strong>Lernen</strong> aus.<br />

Der <strong>Lernen</strong>de wird als aktives <strong>und</strong> selbstreflexives Subjekt in den Mittelpunkt<br />

gestellt. Auf der Basis von Selbsttätigkeit <strong>und</strong> Selbststeuerung wird<br />

die Wirklichkeit über Lern- <strong>und</strong> Erfahrungsprozesse individuell erschlossen.<br />

Gleichwohl ist das <strong>Lernen</strong> zu fördern <strong>und</strong> zu ermöglichen. Inwieweit dies<br />

möglich ist, hängt wesentlich von der Qualität des Lernorts Arbeitsplatz ab.<br />

Unter Qualität sind hier die positiven Bedingungen <strong>und</strong> Möglichkeiten zur<br />

Einlösung von Lehr- <strong>und</strong> Lernprozessen zu verstehen. Diese Bedingungen<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten sind einerseits durch reale Gegebenheiten wie Betriebsgrößen<br />

<strong>und</strong> -branchen, Arbeitsaufgaben, Arbeitsorganisation, Qualifikationsprofile<br />

bestimmt, andererseits durch Maßnahmen zur Erschließung <strong>und</strong><br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes als Lernort. Dabei umfasst die Erschließung<br />

den Prozess der Untersuchung <strong>und</strong> Auswahl des Arbeitsplatzes als Lernort,<br />

während die Gestaltung lernförderliche Maßnahmen vorsieht, sei es durch<br />

mediale, durch ausstattungsmäßige oder durch personelle Unterstützungen.<br />

Nach konstruktivistischer Auffassung sind Lernumgebungen besonders<br />

dann lernförderlich, wenn sie realistisch, situativ, vielfältig, komplex <strong>und</strong><br />

problemorientiert ausgelegt sind. Der Transfer des <strong>Lernen</strong>s wird wesentlich<br />

davon abhängig gesehen, ob <strong>und</strong> welche Anwendungsbedingungen für das<br />

Wissen konstruiert werden <strong>und</strong> in welchem konkreten Bedeutungskontext<br />

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