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Arbeiten und Lernen - ABWF

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Michael Thomas<br />

<strong>Lernen</strong> in der Selbständigkeit –<br />

<strong>Lernen</strong> aus der Selbständigkeit?<br />

Bei der Suche nach neuen Lernansätzen <strong>und</strong> Lernkulturen, gerade auch im<br />

Umfeld der verschiedenen Arbeits- <strong>und</strong> Projektzusammenhänge von QUEM<br />

wie mit den Leitlinien für das Programm “Lernkultur <strong>und</strong> Kompetenzentwicklung”,<br />

hat sich ein übergreifend verfolgter Ansatz zunehmend profiliert<br />

<strong>und</strong> “gesättigt”. Die Rede ist von einer Perspektive oder gar einem Paradigma<br />

der Selbstorganisation (Erpenbeck/Heyse 1999, Sauer 2000). Damit ist einerseits<br />

ein wichtiger Ansatz benannt, um die so vielfältigen <strong>und</strong> verschiedenen<br />

Lernorte, -felder, -anlässe etc. “in den Griff” zu bekommen. Andererseits<br />

ist eine Dachmarke gesetzt, unter der sich disziplinär sehr unterschiedliche<br />

<strong>und</strong> durchaus konträre Zugänge finden lassen. Diese können dann in einem<br />

sehr weiten Sinn Anregungen, Impulse geben für spezifische <strong>und</strong> eingegrenztere<br />

Fragen nach konkreten (auch institutionalisierten) Lernformen<br />

etc. (vgl. auch Arbeitsgemeinschaft... 1999).<br />

Meine eigenen Überlegungen bleiben eher in dem mit der Dachmarke gesetzten<br />

Vorfeld <strong>und</strong> betten sich vom gewählten Beispiel her in einen disziplinären<br />

Kontext im Grenzfeld von Ökonomie <strong>und</strong> Soziologie ein. Produktive<br />

Überlegungen <strong>und</strong> Zugänge lassen sich aus der evolutionären Ökonomie,<br />

dem handlungs- <strong>und</strong> kulturtheoretisch aufgeladenen neuen Institutionalismus<br />

<strong>und</strong> aus verschiedenen soziologischen Handlungsansätzen pragmatistischer<br />

<strong>und</strong> sozialphänomenologischer Tradition gewinnen. Je spezifisch geht<br />

es um die soziale Konstitution von Institutionen, damit um die Fragen von<br />

Subjektivität, Handeln bzw. deren institutionelle Voraussetzungen <strong>und</strong> Konsequenzen.<br />

Das sind zwar geradezu klassische <strong>und</strong> alte Fragen; es wäre aber ein anderes<br />

Problem, nun diesem Zyklus von alt <strong>und</strong> neu, neu <strong>und</strong> alt zu folgen. Vehement<br />

hatte beispielsweise ein Rezensent aus dem Bereich der evolutionären Ökonomie<br />

(Dugger 1997) betont, dass der “neue Institutionalismus” – sofern er<br />

sich eben “am Faden der Neoklassik” bewege – eigentlich alter Institutionalismus<br />

sei, während der “alte Institutionalismus” – sofern gerade er eben<br />

Handeln weit differenzierter <strong>und</strong> Selbstorganisation etc. wenigstens in Ansätzen<br />

behandelt habe – eigentlich der neue Institutionalismus sei. Auch andere<br />

Kritiker institutionalistischer Verkrustungen haben diesem “new institutionalism”<br />

Etikettenschwindel vorgeworfen. Das wäre, wie gesagt, ein anderes<br />

Problem – ein allgemeines Warnzeichen kann es aber auch für die Frage<br />

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